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Rezension zu
Alles ist möglich

Alltagsgeschichten aus einer amerikanischen Kleinstadt

Von: YukBook
15.12.2018

Dies ist mein erstes Buch von Elizabeth Strout. Die Figur Lucy Barton aus ihrem Vorgängerroman kannte ich daher nicht. Sie wird jedoch schon in der ersten Erzählung indirekt eingeführt und charakterisiert. Im Laufe der Lektüre begreift man ziemlich schnell, warum Lucy ihre Heimatstadt Amgash in Illinois verlassen hat und nun in New York als Schriftstellerin lebt: Ihre Familie war bettelarm und wurde von der Dorfgemeinschaft verspottet. In jeder Erzählung knöpft sich die Autorin einen anderen Bewohner heraus und entfaltet so vor unseren Augen einen Kleinstadtkosmos mit seinen zur Schau getragenen und verborgenen Seiten. Dabei treten nicht nur überraschende Beziehungen, sondern auch dunkle Geheimnisse zutage. Die Charaktere sprechen viel über ihre Vergangenheit und Tiefschläge, als wollten sie dadurch ihr Leben besser verstehen. Obwohl ich mit dem Alltag in einer amerikanischen Kleinstadt kaum Berührungspunkte habe, hat mich jede Geschichte in den Bann gezogen. Das liegt daran, dass Strout sehr nah an ihren Figuren erzählt und deren Sehnsüchte und bittere Erfahrungen spürbar macht: Da gibt es einen Mann, der am Vietnamkrieg zerbrochen ist, eine Mutter, die bereit ist zu sterben, es ihrer Tochter aber nicht sagen kann, Menschen, die sich ganz unvermittelt dem Gesprächspartner öffnen und wiederum andere, die ihre schmerzlichen Erlebnisse nicht in Worte fassen können. Der Reigen dieser meisterhaften Erzählungen, die alle miteinander zusammenhängen, hätte von mir aus noch ewig so weitergehen können. Vor allem vermitteln sie, wie der Buchtitel andeutet – eine optimistische Botschaft: Auch in einer verkorksten Gesellschaft sind Freundlichkeit, Mitgefühl und Liebe möglich.

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