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Rezension zu
Erhebung

Sehr gut aber ausbaufähig

Von: Lovelytesting
21.12.2018

Erhebung von Stephen King Scott führt ein beschauliches Leben und hat außer kleiner nachbarschaftlicher Differenzen und einem beachtlichen Leibesumfang keine Sorgen. Doch dann beginnt Scott plötzlich, rasend schnell an Gewicht zu verlieren, obwohl er mehr denn je isst. Das Seltsame: Sein Umfang verändert sich nicht und jedes Mal wenn er auf die Waage steigt, ob mit Hanteln oder Kleidung: das Gewicht verändert sich nicht. Scott weiß keinen Rat mehr und bittet Dr. Ellis um Hilfe, doch der weiß keinen Rat. Und während Scott mit diesen beunruhigenden Vorkommnissen zu kämpfen hat, gerät er in einen Kleinkrieg zwischen seinen neuen Nachbarinnen und den Einwohnern von Castle Rock, denn diese haben ein großes Problem mit dem lesbischen Paar. Den eigenen Groll überwindend, freundet er sich mit seinen Nachbarinnen an. Er unterstützt die beiden trotz eigener Probleme und zeigt auf, welchen Schaden Vorurteile anrichten können. Und nach und nach entdeckt er tief vergrabende Menschlichkeit bei Einwohnern, die unter Angst und Bequemlichkeit verborgen waren. Von Stephen King erwartet man bereits unheimliche und seltsame Phänomene. In diesem Buch hat er auch dieses Mal eine spannend unheimliche Situation geschaffen, die mich an jede einzelne Seite gefesselt haben. Ganz nebenbei und doch sehr prägnant, hat er auch beschrieben, mit welchen Problemen und Sorgen auch heutzutage noch homosexuelle Paare zu kämpfen zu haben. Vorurteile und Ausgrenzung sind nur ein kleiner Teil davon. Dieses Thema passt hervorragend in die Geschichte und wirkt keinesfalls fehl am Platz. Steven King hat sehr gut den Wandel in den Köpfen der Menschen von Castle Rock erfasst und neben diesem emotionalen Thema, Scotts mysteriösen Gewichtsverlust nicht aus den Augen gelassen. Mir hat dieses Buch sehr gefallen, besonders die Charaktere und Kings politisches Statement. Aber leider gibt es auch Kritik: Bei den Hauptcharakteren sind für mich noch Fragen offen geblieben. Ich hätte mir mehr Hintergrund von Dee-Dee gewünscht und den Grund für ihre Verachtung. Auch Scotts Charakter hätte ich gerne näher kennengelernt. Insgesamt hätten sämtliche Charaktere ein wenig mehr Buchstaben auf dem Papier verdient und die Geschichte noch ein wenig ausgefeilt werden können. Mit nur 144 Seiten ist dieses Buch enttäuschend kurz, daher bin ich umso mehr der Überzeugung, dass aus der sehr guten Geschichte viel mehr hätte gemacht werden können. Für mich macht es den Eindruck, dass hier nur eine kurze Gesellschaftskritik von King veröffentlicht werden sollte für Menschen, die immer etwas ins Abseits gedrängt werden (Übergewicht, Homosexualität). Der Preis von 12 EUR ist deshalb meiner Ansicht nicht gerechtfertigt. Als Fazit kann ich dieses Buch dennoch empfehlen, allerdings erhält es aufgrund der Kürze und dem unangemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis nur 3 von 5 Sternen.

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