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Rezension zu
Die Mittelmeerreise

Ein lesenswertes Buch

Von: Michael Lausberg aus Doveren
22.12.2018

Dies ist die Fortsetzung einer eigenen Reihe im Leben des Hanns-Josef Ortheil, seinen Reisen als Kind und Jugendlicher. In der jüngeren Vergangenheit erschien bereits „Die Moselreise“, zu denen der damals 12 Jahre alte Autor Aufzeichnungen verfasste, die in das Familienarchiv wanderten. Dort wurden sie von dem Erwachsenen Hanns-Josef Ortheil wiederentdeckt und leicht überarbeitet als Buch herausgebracht. Nach diesem Prinzip wurde auch „Die Berlin-Reise“, die sein Vater und er 1964 unternahmen, veröffentlicht. Nun folgt die Veröffentlichung „Die Mittelmeerreise“, die im Sommer 1967 auf dem Frachtschiff Albireo zusammen mit seinem Vater stattfand. Hans-Josef Ortheil ist damals 15 Jahre alt und auf der Schwelle zum Erwachsenwerden. Die Reise geht von Antwerpen durch den Ärmelkanal, den Golf von Biskaya und die Meerenge von Gibraltar bis nach Griechenland und Istanbul. Der neugierige Jugendliche saugt alles, was auf der Fahrt passiert und schreibt darüber. Er beschreibt die Atmosphäre auf dem Frachter und seine exakten Beobachtungen der dort anwesenden Personen auf der Reise. Er nimmt begierig, die Welt kennenzulernen, neue Eindrücke und Begriffe auf, die er hört und verarbeitet sie auf seine Weise. Analog zu seiner Odyssee durch das Mittelmeer und in die Welt der Erwachsenen liest er während der Fahrt die Homerische „Odyssee“, so dass seine Erlebnisse von der Lektüre und den realen Vorkommnissen auf der Reise geprägt sind. Die Liebe spielt in der Reisebeschreibung eine wichtige Rolle. Neben den Auswirkungen auf die Stimmung der Besatzungsmitglieder, als sich einer von ihnen in eine hübsche Argentinierin verliebt, stehen er und seine Gefühle selbst im Mittelpunkt. Auf einem seiner Landgänge in Griechenland, wo er auch die Stätten der Antike kennenlernt, trifft er die einheimische Delia und verliebt sich in sie. Auf der weiteren Reise in die islamische Welt des Mittelmeeres verarbeitet er dies und den ersten Kuss. Dies ist eine feinsinnige Beschreibung seiner ersten großen Entdeckungsreise auf einem Frachtschiff. Begierig darauf, das Leben kennenzulernen und die Welt zu sehen, verarbeitet er seine zahlreichen Eindrücke literarisch und zeigt dabei großes Talent. Durch die gleichzeitige Lektüre Homers verschwimmen oft Realität und Fiktion ineinander. Ein lesenswertes Buch.

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