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Rezension zu
Nacht über Tanger

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nacht über Tanger

Von: Kristall86
23.12.2018

John wollte nach Tanger. Für Alice kam das alles überraschend. Es war wie eine Fata Morgana. Es war im Jahr 1956 als sie endgültig nach Tanger gingen. Von England nach Marokko. Alles schien surreal für Alice, genau wie die schnelle Heirat damals mit John...Die beiden stranden in einem Land, zu einer Zeit, in der die politische Stimmung sehr aufgeheizt war. John lebt sich rasch ein und genießt das Nachtleben Tangers in vollen Zügen aber Alice bleibt in ihrer Welt zu Haus. Sie wird depressiv. Eines Tages taucht plötzlich Lucy Mason vor ihrer Tür auf. Lucy war mal die Zimmerkameradin Alice‘ und ebenso eine gute Freundin zu Zeiten des Colleges in Vermont. Sie haben sich lange nicht mehr gesehen. Durch Lucy entdeckt Alice Tanger. Sie kommt so langsam aus ihrem Schneckenhaus hervor, fühlt sich aber bald von ihrer Fürsorge erschlagen. Und als John urplötzlich verschwindet kommen die schrecklichen Geschehnisse von Vermont wieder in Alice Gedächtnis zurück. Alice weiß nicht mehr an wen oder was sie noch glauben kann, darf, soll...Wer ist Freund? Wer Feind? Christine Mangan hat mit „Nacht über Tanger“ einen sehr ruhigen, unaufdringlichen aber auch extrem psychologischen, tiefgründigen Roman verfasst. Durch die Ich-Erzählperspektive kann man als Leser beispielsweise sehr gut in Alice Gedankenwelt eintauchen. Man kann viele Dinge nachvollziehen aber auch hier und da schon ahnen was als nächstes geschehen wird. Die Art und Weise wie Mangan schreibt, hat mir sehr gut gefallen. Ihr Schreibstil ist ruhig, klar und bewusst. Sie verführt den Leser auf eine ganz besondere Weise und wickelt ihn ein. Man weiß irgendwann nicht mehr genau was man noch glauben soll. Psychologisch gesehen, eine sehr gute Taktik den Leser zu verführen. Ebenso gut gefallen hat mir das marokkanische Flair. Mit Alice durch Tanger zu streifen war sehr angenehm und extrem bildhaft geschildert. Als dann Lucy ins „Spiel“ kommt, ändert sich alles für Alice und genau dieser Punkt war für mich als Leser faszinierend beschrieben. Es war ab einem gewissen Punkt ein sehr verstricktes „Spiel“ was Mangan da niedergeschrieben hat. Faszinierend irgendwie. Denn die Wendung wie aus Freundschaft auch Feindschaft werden kann, hat Mangan genau auf den Punkt getroffen. Alles in allem war dieses Buch anders als andere Bücher und dessen Geschichten, aber ich war beeindruckt und empfehle es hiermit sehr gern weiter! Erwähnenswert ist auch noch die Covergestaltung. Die Dame passt sehr gut in die damalige Zeit und verkörpert eine gewisse Zurückhaltung und durch das verdecken ihrer Augen nicht nur schutzsuchend sondern auch als Zeichen des „nicht sehen wollen“ oder Versteckens....sehr passend und stimmig für dieses Buch gewählt. Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar!

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