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Rezension zu
Das geheime Lächeln

Verdrängtes ist nicht verschwunden

Von: Marie's Salon du Livre
03.01.2019

„Frau im Schatten“ ein Bild in einem Versteigerungskatalog lässt Emilia sofort ins Elsass fahren, um dieses Gemälde zu ersteigern. Emilia erkennt eine unglaubliche Ähnlichkeit mit der Frau auf diesem Bild. Sie ist sicher, ihre Großmutter Sophie zu erkennen. Da das Thema Großmutter in ihrer Familie totgeschwiegen wurde, macht sie sich auf die Suche nach Antworten. Diese glaubt sie in Frankreich zu finden. Ein kleines Häuschen in einem winzigen Dorf namens „La Lumiere“ ist die erste Anlaufstelle. Dort lernt sich auch Jean-Pierre Roche kennen, der geheimnisvoll und mysteriös erscheint. Die Reise bringt Licht in die verdunkelten Kapitel der Familiengeschichte. Emilias Engagement kennt kaum mehr Grenzen, denn als Journalistin ist sie gewohnt, tiefer zu recherchieren, genauer nachzufragen und zu hinterfragen. Doch wie viel Wahrheit kann ein Mensch vertragen? Sollen manche Dinge verborgen bleiben, um Menschen zu schützen? Emilia stürzt sich in dieses persönliche Abenteuer, ohne den angeeigneten beruflichen Abstand einzuhalten. Wie hat es mir gefallen? Das Buch stand schon eine Zeitlang auf meinem Wunschzettel. Als ich las, dass die Autorin in München bei der LitLove 2018 dabei sein würde, war klar, dass ich es unbedingt signieren lassen muss. Nun war es an der Zeit im Zuge der Bloggeraktion #litlovehistory die Geschichte zu lesen. Meine Affinität zu Frankreich lässt sich ja schon an meinem Blognamen herauslesen. Meine Mama stammt von dort. Viele meiner Sommerferien habe ich bei meiner Großmutter verbracht. Meine Eltern und ich sind auch ziemlich viel in Frankreich herumgereist. Paris ist eine meiner Lieblingsstädte überhaupt. „Das geheime Lächeln“ verbindet zwei Zeitebenen miteinander. In der Gegenwart erzählt Emilia die Geschichte. Ihre journalistische Neugier fordert sie gerade dazu auf dem Geheimnis ihrer Großmutter auf die Spur zu kommen. Geht sie anfangs noch recht neutral an die Suche, fordern die Neuigkeiten allmählich ihren Tribut. Ihre Gefühle brodeln über, die sie nicht mehr richtig einordnen kann. Viele neue Informationen erhofft sich Emilia von Jean-Pierre Roche. Ein gebildeter Mann, der Sophie scheinbar gekannt hat. Unnahbar und beinahe unhöflich weißt er Emilia zurück. Aber davon lässt sie sich nicht einschüchtern. Eine weitere Erzählerin ist Sophie. Bereits das erste Kapitel zog mich in ihren Bann. Dabei enthüllt sie ihre Liebe zu Paris und ihren Bewohnern. Eine Stadt, die in den 30iger Jahren Heimat für viele Künstler, Maler, Dichter und Fotografen war. In jedem Satz konnte ich auch die besondere Zuneigung der Autorin zu dieser Stadt erkennen. Besonders gefallen hat mir neben dem sehr bildlichen Schreibstil, wie sich die zwei Zeitebenen langsam miteinander verbunden haben. Das kleine Häuschen und die Landschaft des Luberon erhalten einen eigenen Platz in meinem Herzen. Wie Bettina Wind (Mistral), Wetter, Gerüche und Landschaft beschreibt, haben in mir wieder den Wunsch erweckt dorthin zu reisen. Eigentlich dachte ich, dass das Buch ein „richtiger“ historischer Roman sein wird. Nach Beendigung kann ich aber sagen, dass es sehr viel mehr ist. Eingebettet in wahre Ereignisse zeigt die Autorin eine Familie, deren Geheimnisse ganz tief vergraben wurden. Unbeabsichtigt wurden damit tiefe Wunden geschlagen, die seelische Schmerzen mit sich gebracht haben. Seite 1 „Verdrängtes ist nicht verschwunden. Es schläft in einem toten Winkel unseres Bewusstseins. Erwacht es, ist es gefräßig wie ein ausgehungertes Tier.“ Ich weiß, dass Bettina Storks an einem weiteren Roman arbeitet, der im Zweiten Weltkrieg in Frankreich spielt. Eine Zeit, die auch in meiner Familie eine wichtige Rolle spielt. Deshalb bin ich schon sehr gespannt, welche Geschichte die Autorin erzählen wird.

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