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Rezension zu
Die Toten vom Djatlow-Pass

Was geschah 1959? „Die Toten vom Djatlow-Pass“ von Aleksej Rakitin

Von: Read Ost
03.01.2019

Es ist eines der letzten Geheimnisse des Kalten Krieges: 1959 werden die Leichen von neun Wanderern im Ural gefunden. Die fehlerhaften Ermittlungen führen zu einer Lösung: Tod durch Erfrieren. Doch Vieles spricht dagegen. In „Die Toten vom Djatlow-Pass“ (btb) beschreibt Aleksej Rakitin (Pseudonym) minutiös die Brisanz des Falles, der selbst 70 Jahre später noch viele Fragen aufwirft, und präsentiert eine neue Theorie, die erstmals alle Fundstücke und Fakten logisch zusammenführt. Es ist ein wahrer Krimi, den Rakitin in seinem fast 700 Seiten starken Buch präsentiert. Mit großer Sorgfalt rekonstruiert er die Ereignisse rund um den Februar 1959 und beleuchtet dabei die vielen unklaren Fakten, die bis heute vorliegen. Wieso wurden der Fundort und die Fundstücke so schlampig eingeordnet und festgehalten? Wieso wurde ein radiologischer Bericht eingefordert? Warum wiesen alle in der Gruppe so viele Verletzungen auf, die nicht nur durch das Erfrieren des Körpers hervorgerufen werden? Warum wurden die Toten auf zwei verschiedenen Friedhöfen bestattet? Rakitin wagt einen weiten Blick in die Machenschaften der Sowjetunion und widerlegt erst Stück für Stück andere Thesen, um dann zu seinem Ergebnis zu kommen, das hier der Spannung wegen nicht weiter erläutert werden soll. Es sei nur so viel gesagt: „Die Toten vom Djatlow-Pass“ lässt einen nicht enttäuscht zurück. Hin und wieder hätte sich der Autor zwar die Spitzen auf die „Laienforscher“ sparen können, doch das gleicht er durch die vielen detaillierten Kapitel zu den Umständen rund um den tragischen Tod der Gruppe aus. Wie ein Meisterdetektiv findet Rakitin zwischen den einzelnen Spuren die Zusammenhänge und fügt diese auf sinnvolle Weise zusammen. Er rekonstruiert in seinem Bericht so nicht nur den letzten Abend, sondern lenkt den Blick auf die politischen und gesellschaftlichen Strukturen der damaligen Zeit. „Die Toten vom Djatlow-Pass“ ist ein spannendes erzählendes Sachbuch, das einen so schnell nicht mehr loslässt.

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