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Rezension zu
Florence

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Lesereise: Glimmer, Glamour, Romantik - Hollywood pur?

Von: Hanne / Lesegenuss
07.01.2019

Der Roman "Florence" von Jessica Brockmole beginnt wie eine filmische Erzählung im Jahr 1952 in Los Angeles. Die Hauptdarstellerin ist Louise Wilde. Sie eilt in eine ihr unbekannte Wohnung, wo Mr. French auf sie wartet. Er ist Testamentsvollstrecker und zwar von Flrence Daniels. Mit ihrem Testament hatte diese die letzte Szene im Drehbuch ihres Lebens geschrieben. Es stellt sich heraus, dass Louisa Alleinerbin ist, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die an andere verteilt werden sollen. Es ist Florence Wohnung, in der sich Louisa befindet. Louisa Wilde ist eine gefragte Schauspielerin, aber dennoch nicht zufrieden mit den ihr angebotenen Rollen. Da findet sie in er Wohnung eine Menge Drehbücher, geschrieben von Florence, die sie interessiert liest und sich fragt, warum sie nicht so eine Rolle spielen kann. So nimmt sie etliche mit nach Haus. Zuhause, dort wo ihr Mann Arnie seit Monaten, schwer verletzt aus dem Krieg heimgekommen, verkriecht, traumatisiert. Für Louisa hieß es immer nur Geduld, Geduld, Geduld … In wenigen Wochen war Weihnachten, doch das war ihr egal. In der Wohnung von Florence war ihr ein Foto aufgefallen, auf der sie ihre Mutter Ethel zusammen mit Florence erkennt. An ihre Mutter konnte sie sich kaum erinnern, da diese früh verstorben und sie beim Vater aufgewachsen war. So beginnt sie Florence Tagebuch zu lesen und entscheidet sich, zu ihrem nächsten Drehort mit dem Auto zu fahren. Im Hinterkopf die Strecke von früher, die Florence und Ethel 1926 begonnen hatten. On the road again … Der Einstieg in das Buch war nicht ganz so einfach, doch wenn man erst einmal merkt, worum und was es geht, sich diese zu einer guten Story entwickelt, ist man schon mittendrin. Man erfährt Stück für Stück aus dem Leben und dem Roadtrip von Florence und Ethel. Auch um die gesundheitlichen Probleme. Sie haben im vorangegangenen Krieg in einer Radiumfabrik gearbeitet. Sie waren jung, wollten leben. Doch niemand hatte ihnen gesagt, welche gesundheitsschädigenden Folgen auf sie zukämen. Woher auch? Die Zeiten waren damals nicht so wie heute. Es ging um das Bemalen der Ziffernblätter mit eben dieser Leuchtfarbe. Die Autorin gibt dazu in ihrer Danksagung eine Erklärung. Fatale Folgen. Zwei Geschichten, die jede für sich gut entwickelt ist. Man vergißt zeitweise, das Louise die Tochter von Ethel ist. Ebenso konnte man meinen, dass Louisas Weg eine Reise zu sich selbst ist. Beide Geschichten zeigen den körperlichen und seelischen Schmerz. Und dennoch sind sie alle auf der Suche. Auch wenn es den Anschein hat, dass Arnie, Louisas Ehemann, eine Nebenrolle spielt, zeigt seine Geschichte, die Zeit im Koreakrieg auf, seine Verletzung, die Realtität danach. Letztendlich endet Louisas Reise bei ihrem Vater, Klärung und ein nicht so ganz vorhersehbares Ende. In dem Roman "Florence" von der Autorin Jessica Brockmole geht es um mehr als nur Beziehungen. Sei es Mutter und Tochter, den Eheleuten oder den Freundinnen. Es geht auch im die eigene Freiheit, ein Leben, das so nicht geführt werden kann, wie man es wirklich wollte. Die Autorin zeigt in ihrem Roman drei weibliche Charaktere, realistisch, irgendwie authentisch, stark und dennoch fraulich. Sie beschreibt die Handlungsorte bildhaft, eben wie in einem Film. Es stellt sich die Frage: Beeinflusst ein Erlebnis aus der Vergangenheit das Leben in der Gegenwart? Für mich vereint "Florence" nicht nur die Hollywood-Romantik, Glamour, interessante Dialoge, auch die Erzählung hat mich (fast) überzeugt.

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