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Rezension zu
ASH PRINCESS

Fantasy für junge Leser

Von: Zeilenwanderer
08.01.2019

KURZBESCHREIBUNG Theo war dabei, als ihre Mutter, die Köni­gin, vor zehn Jahren er­mor­det wurde. Seit­dem unter­steht ihr Volk dem Kaiser, der sie bei sich im Pa­last woh­nen lässt, sie aber in kei­ner Weise wie eine Thron­fol­ge­rin be­han­delt. Sie wird ge­fol­tert, ge­de­mü­tigt und ihrer Iden­ti­tät ent­le­digt. Durch eine Fü­gung des Schick­sals er­weckt in Theo die Re­bellin und sie macht sich be­reit dazu, ihren Thron zu­rück­zu­ero­bern und ihr Volk zu befreien … MEINUNG Ich gebe ehrlich zu, ich hatte ziemlich hohe Er­war­tun­gen an diesen Ro­man. Lange habe ich mich auf die Lek­türe ge­freut und diese Vor­freu­de wurde durch das Lesen posi­ti­ver Buch­be­spre­chun­gen sogar ge­stei­gert. Als ich den Roman dann be­gann, wurde mir je­doch schnell klar, dass Ash Princess nicht das High­light wird, das ich mir er­hoffte. Nicht dass die Ge­schich­te schlecht ist, aber es gibt vie­les, das mir mehr als be­kannt war. THEO, EINE UNENTSCHLOSSENE REBELLIN, UND ANDERE FIGUREN Ash Princess kann mit einer di­ver­sen Band­breite an Fi­gu­ren punkten. Viele die­ser Cha­rak­tere haben mir aus­ge­spro­chen gut ge­fallen und sie waren mir sym­pathisch. Be­dau­er­li­cher­wei­se ge­hör­te Theo nicht dazu. Ich habe leider kei­nen rich­tigen Draht zu ihr auf­bauen können. Dies liegt vor allem an ihrer Un­ent­schlossen­heit. In der einen Se­kunde ord­net sie sich allen unter, zwei­felt an sich selbst, wäh­rend sie in der nächsten fes­ter Über­zeu­gung ist ihr Volk zu retten, nur um dann wie­der zu verzweifeln. Mir kam es so vor, als würde Laura Se­bas­tian da­mit ver­suchen Spannung auf­zu­bauen. Theos inne­rer Kon­flikt treibt die Ge­schich­te voran, da an­sons­ten nicht wirk­lich viel passiert. Ich hätte es als ge­lunge­ner empfun­den, hätte Theo einen lan­gen Weg bis zu der Er­kennt­nis ge­habt, dass sie ihr Volk retten muss. Dass sie am An­fang des Ro­mans dem Re­gime folgt, sich un­ter­ordnet, nur um dann lang­sam wie ein Phoe­nix aus der Asche zu er­wa­chen und zu zei­gen, was für eine Power­frau in ihr steckt. Für meinen Ge­schmack war dieses Hin und Her lang­atmig und nicht notwendig. Theo war für mich nicht greif­bar; ich konnte sie nicht ein­schätzen. Ich kann mir aber auch gut vor­stellen, dass vie­len Le­sern genau das Freu­de bereitet. Ash Princess lebt von Theos Innen­leben, ihren Ge­füh­len, ihrem Hadern mit sich selbst und den Wer­ten, die sie vertritt. Die männlichen Figuren, Søren und Blaise, finde ich dafür sehr inte­ressant und hätte mir mehr zu ihnen – und vor allem ihrem Innen­leben – ge­wünscht. Die Ge­dan­ken von Søren und Blaise hätte ich wirk­lich zu gerne er­fahren, da sie sich so sehr von­einan­der und auch von Theo unter­schei­den. Da Ash Princess durch­gehend aus Theos Sicht er­zählt wird, er­hal­ten Leser nur ihre Ein­drü­cke des Ge­schehens. Was Søren und Blaise be­trifft bleibt es daher etwas ober­fläch­lich. Zwar erhalten sie durch­aus inte­ressan­te Eigen­schaf­ten von der Au­to­rin und beide vertre­ten ihre An­sich­ten stark und durch­dacht, doch das ist es irgend­wie auch. Beide haben ihre Cha­rak­ter­eigen­schaf­ten zu­ge­wie­sen be­kommen und damit hat es sich. Es gibt kei­ne Ent­wick­lung. Stag­na­tion trifft es für die beiden, während Theo un­ent­schlossen nach vorne und hinten läuft. DER SCHREIBSTIL Den Schreibstil von Laura Sebas­tian finde ich an­spre­chend für das Genre. Sie be­schreibt Theos Um­ge­bung ge­konnt, setzt Fi­gu­ren gut in Szene und bie­tet eine de­tail­reiche Schil­de­rung des Innen­le­bens der Pro­tago­nis­tin. Zudem haben die Ka­pitel eine sehr ange­neh­me Länge, wie ich finde. Die einzelnen Ab­schnitte ziehen sich nicht über un­zäh­lige Sei­ten, sind aber auch nicht zu kurz. Man kann die Kapi­tel wun­der­bar lesen und sie machen neugierig auf den Ver­lauf der Ge­schich­te. DAS SCHEMA F Die Handlung wurde von Laura Se­bas­tian lie­be­voll er­schaffen und der Einstieg fällt leicht. Je­doch hatte ich auch mit der Hand­lung eini­ge Pro­bleme, da sie nichts Neu­es zu bieten hat. Die Lek­türe und der Hand­lungs­ver­lauf bereiteten mir zwar gro­ße Freude, hielten für mich aller­dings kaum Überraschun­gen pa­rat. Wenn man einmal einen Young Adult Fan­tasy­ro­man ge­lesen hat, weiß man, was man von Ash Princess er­war­ten kann. Daher würde ich dieses Buch eher jünge­ren, un­er­fah­re­nen Lesern empfehlen, die in dem Genre noch viel zu ent­decken haben. Ich würde das Buch auch Lesern empfeh­len, die kei­ne großen Fans von Fan­tasy sind, denn ich empfinde den An­teil an fan­tas­ti­schen oder über­natür­li­chen Ele­men­ten als sehr ge­ring und hoffe, dass die Fort­setzun­gen etwas mehr bieten. Dies bedeutet wirk­lich nicht, dass es eine schlech­te Ge­schich­te ist, aber für mich war die Hand­lung sehr vor­her­seh­bar. Eine junge Prin­zessin, die mehr oder weni­ger in Ge­fangen­schaft lebt, rea­li­siert, dass das so nicht in Ordnung ist und ver­sucht aus dem Sys­tem aus­zu­brechen. Dabei hat sie zu­dem die Rolle der Heldin ein­ge­nommen, da sie ihr Volk be­frei­en möchte. Ab der etwa fünf­zigsten Seite war mir klar, wo­rauf die­ses Lese­ver­gnügen hi­naus­lau­fen wird. Für mich hat ein­fach das I-Tüpfel­chen in der Hand­lung ge­fehlt. Das Grundgerüst ist spitze, es ist ein guter Start in die Tri­lo­gie, aber es wurde einfach nicht zu etwas Außer­ge­wöhn­li­chem ge­macht. Wie be­reits er­wähnt, ist Theo über den ge­sam­ten Roman hin ziem­lich un­ent­schlossen. Diese Unentschlossenheit be­zieht sich zu einem maß­geb­lichen Teil auch auf ihre Liebesbeziehungen, denn Laura Sebastian kam nicht um­her, ein ordent­li­ches Lie­bes­drei­eck ein­zu­schleusen. Ich kann mir vor­stellen, dass dies bei vielen Ge­fallen findet, doch auch das Liebes­drei­eck über­zeugte mich nicht. Und zwar weil es zu ra­sant Ge­stalt annahm. Auf einer Seite küsst Theo Liebes­inte­resse Nummer eins, zwei Seiten später küsst sie Liebes­inte­resse Nummer zwei. Dabei schwärmt sie von beiden extrem, was für mich nicht zur Hand­lung ge­passt hat. Zumal sie vor den Küssen keine Anzeichen von Inte­resse ge­zeigt hat. Woher kamen die Gefühle so plötzlich? DAS AUSSERGEWÖHNLICHE IM SCHEMA  Ehrlich gesagt fallen mir zu diesem Punkt spon­tan nur die Namen der unterschied­lichen Völker ein. Dort sieht man wirk­lich, dass sich die Auto­rin Mühe ge­ge­ben hat. Ash Princess hat den ein oder ande­ren Zun­gen­bre­cher zu bie­ten, was mir gut ge­fallen hat. Das Setting be­schränkt sich zum größten Teil auf den Pa­last des Kaisers. Dieser ist ein guter Hand­lungs­ort, da er mit dunklen Tunneln und Ge­heim­nissen lockt. Dennoch er­hoffe ich mir von der Fort­setzung etwas mehr Ab­wechslung, denn die Welt, die Theo, Søren und Blaise be­schrei­ben, klingt un­glaub­lich spannend und hat sehr viel Po­ten­zial. Mich per­sön­lich spricht auch das Cover des Ro­mans sehr an. Es wirkt sehr düster und man er­kennt kleine Details, gleich­zei­tig ist es aber schlicht. Mir ge­fällt vor allem die Asche­krone. Meiner Meinung nach dürf­te es viel mehr Cover die­ser Art geben. FAZIT »Ash Princess« ist ein Werk, das mich nicht überraschen konnte. Mir war schnell klar, in welche Richtung sich der Roman entwickeln würde. Durch die unentschlossene Protagonistin, den zahlreichen Klischees und dem etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil fiel mir das Lesen mitunter sehr schwer.

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