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Rezension zu
Feuer und Blut - Erstes Buch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Geschichte des kultigen Hauses Targaryen

Von: Hörbuch-Hunter
10.01.2019

Es war der berühmte Historiker Leopold Ranke, der die Aufgabe seiner Wissenschaftsdisziplin darin sah, aufzuzeigen, „wie es eigentlich gewesen ist“. „Es“ meint hier den historischen Ablauf, das in der Vergangenheit Geschehene. Der Chronist soll dies einerseits deskriptiv und belegt durch Quellen wiedergeben, andererseits interpretieren. Und – warum auch immer - George R.R. Martin hat genau diesen Weg gewählt um ein spektakuläres GOT-Prequel zu verfassen. Ein neues Hörbuch liegt vor, das die Fans entzweit. Tenor der Kritiker: Möge George doch erst mal GOT zu Ende bringen! In Feuer und Blut geht es um eines der großen Häuser in der beliebten Kultserie: Die Targaryens. Jenes sagenumwobene Geschlecht, das Königskinder miteinander vermählt und seine Macht auf die Beherrschung der Drachen gründet. Die Chronik setzt 280 Jahre vor den Geschehnissen in GOT ein. Sie ist eine erhellende Aneinanderreihung von Fakten entlang der nicht immer geraden Linie des Königshauses Targaryen. Wir lernen verschiedene Hintergründe des GOT-Universums kennen und erfahren zum Beispiel, wie der erste König Aegon Targaryen seine Herrschaft über Westeros errang und festigte. Blut, Mord und Tränen auf einem konzeptionell hohen Level. George R.R. Martin ist kein Historiker und hat sich dennoch die große Mühe gemacht, viele alten Quellen und sogar Sekundärliteratur zu erfinden, um quasi „sein“ Silmarillion zu schaffen (auch wenn es bereits Westeros gibt). Eine wahre Sisyphusarbeit, die der Autor mit brachialer konzeptioneller Gewalt und herausragender Kreativität umgesetzt hat. Denn: Das Hörbuch ist über 30 Stunden lang und ist nur das „Erste Buch“. Dabei greift die chronologische Darstellung ohne Brüche ineinander, ein Einfall folgt auf den nächsten. Aber, um es deutlich zu sagen: Dieses Buch ist KEIN Roman. Es ist eine Chronik mit oberflächlichem Storytelling – besonders geeignet für GOT Addicts und ebenso eine klasse Vorlage für Fan Fiction. Zum Sprecher muss man nicht viel sagen: Reinhard Kunert ist GOT. Und das könnte ein Urteil sein, das Kultur-Historiker fällen werden.

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