Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Schokoladenvilla

Erlebnisse einer Schokoladenfabrik Anfang des 19. Jahrhunderts in Stuttgart

Von: RoRezepte
12.01.2019

Die Schokoladenvilla von Maria Nikolai ist der Auftakt der dreibändigen Schokoladen-Saga. Zu beginn erwartet man eigentlich eine Familiensaga bzw. ein Familiengeheimnis rund um die Rothmann Schokolade. Im ersten Band erleben wir aber eine Liebesgeschichte um Judith Rothmann aus dem Jahre 1902 in Stuttgart. Judith ist die Tochter von dem Schokoladenfabrikanten aus Stuttgart und hat ihr Interesse für Schokolade und Unternehmensführung von ihrem Herrn Vater geerbt. Entgegen der damaligen Zeit, wollte Judith ins Unternehmen einsteigen und sich nicht nur um ihre 8-jährigen Zwillingsgeschwister, Haus und einer zukünftige Familie kümmern. Judith hat schnell gelernt Verantwortung übernehmen zu müssen, da Ihre Mutter an schweren Depressionen leidet und seit jeher auf Kuren unterwegs ist. Als männlichen Ergänzung lernen wir Victor Reihnberger kennen, welcher nach einem Haftaufenthalt nun in Stuttgart ein neues Leben anfangen möchte und durch Zufall die Familie Rothmann kennenlernt und in der Schokoladenfabrik anfängt zu arbeiten. Er ist der erste Mann, der Judith in ihren schokoladigen Experimenten unterstützt. Wir erleben eine abwechslungsreiche Liebesgeschichte und tauchen in die Unternehmenswelten um 1900 in Stuttgart. Leider hat mir für die einzelnen Liebesgeschichten die Spannung gefehlt; die Liebeleien waren zu offensichtlich. Zwischendurch werden wir auch mit architektonische und geschichtliche Informationen um Riva gefüttert, welche meines Erachtens einfach zu viel waren. Die Geschichten um Judith’s Mutter und ihrer Reise macht mir persönlich das Buch sehr langatmig. Besonders hervorzuheben finde ich die historischen Beschreibungen über und in Stuttgart. Ich habe die Stadt mit ihrer Umgebung, der Kutschen, Eisenbahnen, dem Zoo & Co. förmlich vor mir gesehen. Die Lebensweisen und Beschreibungen wurden unpopulär ein gespickt, sodass man im Unterbewusstsein eine längst vergangene Zeit vor Augen hatte. Die Informationen zum damaligen Arbeiterleben, Unternehmensführungen mittelständischer Unternehmen und der Umgang mit Angestellten und „Haussklaven“ war schön herausgearbeitet. Auch mein kulinarisches Steckenpferd hatte sich pudelwohl gefühlt. Wir durften hinter die Kulissen einer Schokoladenproduktion zur damaligen Zeit schauen, wurden Teil der Entwicklung und Judiths Versuchen zu Tafeln für Schokoladenautomaten: „Judith betrachtete die Zutaten, die sie sich zurechtgelegt hatte: gehackte, geröstete Mandeln, getrocknete Johannisbeeren, weichen Butterkaramell aus der Karamellküche, einige Vanilleschoten. Auf dem mit Holz befeuerten Herd hielt sie einen Topf mit flüssiger Schokolade warm, die ihren wunderbaren Duft im Raum verbreitete. Mit geübter Hand kratzte Judith die Vanilleschoten aus, mischte das Mark mit den Mandeln und Beeren, knetete alles unter die Karamellmasse und formte kleine Kugeln daraus. Bevor sie diese mit der Schokolade umhüllen konnte, mussten sie für einige Zeit in den Abkühlraum im Mädchensaal.“ Ich freue mich nun auf den 2. Band und bin gespannt, wie es mit Rothmanns Schokolade weitergehen wird. Die Rezepte aus Die Schokoladenvilla findet ihr unter www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/die-schokoladenvilla-maria-nikolai/

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.