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Rezension zu
Die Schokoladenvilla

Sehr gelungen!

Von: The Empire of me
15.01.2019

Hallo ihr Lieben, meinen letzten richtig guten historischen Roman habe ich mit ca. 16 Jahren gelesen. Seitdem konnte mich kein historischer Roman mehr so richtig begeistern.  Ich kann euch an dieser Stelle schon mal verraten, dass sich das mit der Schokoladenvilla geändert hat. Worum geht es in dem Buch?  "Stuttgart, 1903: Als Tochter eines Schokoladenfabrikanten führt Judith Rothmann ein privilegiertes Leben im Degerlocher Villenviertel. Doch die perfekte Fassade täuscht. Judiths Leidenschaft gehört der Herstellung von Schokolade, jede freie Minute verbringt sie in der Fabrik und entwickelt Ideen für neue Leckereien. Unbedingt möchte sie einmal das Unternehmen leiten. Doch ihr Vater hat andere Pläne und fädelt eine vorteilhafte Heirat für sie ein – noch dazu mit einem Mann, den sie niemals lieben könnte. Da kreuzt ihr Weg den des charismatischen Victor Rheinberger, der sich in Stuttgart eine neue Existenz aufbauen will ..." (Quelle: www.randomhouse.de) Titel und Cover haben mich direkt, als ich es zum ersten Mal gesehen habe, in seinen Bann gezogen. Die Charaktere sind alle liebevoll gezeichnet und bekommen während des Romans immer mehr Farbe und Tiefe. Jeder hat seine Ecken und Kanten. Mit Judith konnte ich mich von der ersten Seite an identifizieren. Sie ist sehr selbstbewusst und scheint nicht so recht in die Zeit zu passen, in der sie lebt. Die Story ist gut recherchiert und wird von einem allwissenden Erzähler geschildert. Allerdings steht in den Kapiteln nicht immer Judith im Vordergrund, sondern immer wieder auch einige der anderen Charaktere.  Geschickt verpackt die Autorin ernste Themen wie Frauenrechte, die Arbeiterbewegung und vieles mehr in ihrer Geschichte und Judith und die Schokoladenfabrik. Trotz des flüssigen Schreibstils, der wechselnden Perspektiven und der durchaus spannenden Themen entstehen leider immer wieder Längen, die es durchzuhalten gilt. Das Ende wirkte auf mich tatsächlich ein bisschen unglaubwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so gewesen sein könnte. Aber ein realistischeres Ende möchte man als Leser vermutlich nicht haben. Und wer weiß, vielleicht hätte es tatsächlich so kommen können? Das lässt sich aus unserer heutigen Perspektive schlecht sagen. Da ich im Wechsel gelesen und das Hörbuch gehört habe, möchte ich natürlich auch noch etwas zur Lesung sagen. Beate Himmelstoß hat meiner Meinung nach die perfekte Stimme für historische Romane. Sie schafft es sehr gut, die Gefühle und die Atmosphäre zum Hörer zu transportieren. Ihre Art zu lesen und den einzelnen Charakteren eine eigene Stimme zu geben, passt sehr gut zur Story und zum Setting.  Das Hörbuch bekommt von mir fünf Sterne, das Buch vier. Fazit: Ein gut recherchiertes Buch mit tollen Charakteren, das mir wieder Lust auf historische Romane des 19. und 20. Jahrhunderts gemacht. Was mich stört ist, dass es ein erster Band sein soll. Ich frage mich, was die Autorin noch erzählen möchte, ohne dabei die Geschichte "tot zu schreiben"?

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