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Rezension zu
Bis ans Ende der Geschichte

Ungemein berührend

Von: Marie's Salon du Livre
15.01.2019

Abgeschottet von der Außenwelt arbeitet Sage in ihrer Backstube. Sie zaubert wundervolle Backwaren, die allen ein Lächeln entlocken. Sage selbst bleibt jedoch lieber im Hintergrund. Sie glaubt, die Narbe in ihrem Gesicht lässt sie ungemein hässlich wirken und gleichzeitig ist sie davon überzeugt, diese mit recht zu verdienen, denn sie trägt eine Schuld mit sich, die sie nicht loswerden will. Ihre hohe Mauer bekommt erst Risse als sie Josef kennen lernt. Der recht alte Mann und sein Dackel erwecken ihr Interesse. Aus kleineren Gesprächen entwickelt sich recht schnell eine innige Freundschaft. Schon bald erhält sie Informationen, die ihre schon so zerbrechliche Welt, zusätzlich ins Wangen, bringen. Wie hat es mir gefallen? Die Autorin Jodi Picoult kenne ich schon länger. Ich habe bereits ein paar ihrer Bücher gelesen, welche mir gut gefallen haben. Über diese Geschichte bin ich zufällig gestolpert. Die Rezension einer Bloggerin hat mich aufmerksam gemacht. Sie war so gut formuliert ohne zu viel zu verraten, deshalb wollte ich natürlich wissen, was genau passiert. Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar, denn ich hatte recht, mir dieses Buch auszusuchen. Die Handlung startet recht unscheinbar. Sage und ihr Leben wird beschrieben. Sofort erkennt man, dass sie ein schweres Paket an Schuldgefühlen mit herum trägt. Anfangs geht auch nicht hervor, warum sie so eine Last erdrückt. Mit ihrem Arbeitsplatz in der Backstube einer Bäckerei erhält das geschriebene Wort noch die Würze des Duftes. Wer kann einem frisch gebackenen Brötchen auch schon widerstehen? Noch dazu die süßen Versuchungen – Rezepte ihrer Großmutter beziehungsweise ihres Urgroßvaters. Die Liebe fürs Detail hat mir ganz besonders gefallen. In dieser kleinen Bäckerei wimmelt es nur von ungewöhnlichen Figuren. Sei es Sages Cheffin, die früher Nonne war und nun für das leibliche Wohl der Mitbürger der Stadt zuständig ist. Dann noch der Barista, der nur in Jambussen kommuniziert. Die Gäste fühlen sich wohl und kommen gerne wieder. So auch Josef mit seinem Hund. Oft bleibt er sitzen bis das Geschäft geschlossen wird. Josef lebt schon über 20 Jahre in diesem Ort. Er unterrichtete an der Highschool, gab Nachhilfeunterricht, engagierte sich in ortsansässigen Sportklubs. Nun jedoch ist er einsam, da seine Frau verstorben ist und er sonst niemanden mehr hat. Aus kurzen Gesprächen zwischen Sage und Josef entwickelt sich eine wundervolle, ungewöhnliche Freundschaft. So könnte dieses Buch eigentlich eine entzückende Studie verschiedener Charaktere sein. Die Geschichte gibt dann wahrlich tiefe Einblicke, die vor allem Sage und so auch den Leser in ihren Bann ziehen. Die Fragen, die sich daraus ergeben, werden mit jeder weiteren Neuigkeit größer und drängender. „Bis ans Ende der Geschichte“ hat mich an meine Grenzen gebracht. Meine Emotionen kochten zum Teil über, mein moralischer Kompass wurde durchgerüttelt, aus dem obligatorischen Norden wurde zwischendurch einmal auch Süden. Ich bewundere Sage, wie sie mit all diesen gravierenden Enthüllungen zurechtkommt und vor allem, wie sie reagiert und auch agiert. Ihre Stärke und ihre Integrität haben mich staunen lassen. Denn in solcher einer Situation gefangen zu sein, erfordert Klugheit und Besonnenheit, die sie zu (fast) jedem Zeitpunkt hatte.

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