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Rezension zu
Jetzt ist alles, was wir haben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine mitreißende Geschichte, die sensibilisiert. Sehr gut!

Von: Damaris
17.01.2019

Tragische Jugendbücher gibt es zu fast jedem Thema. Auch psychischer oder körperlicher Missbrauch wird immer wieder aufgegriffen. Oftmals bedrücken mich diese Bücher sehr, was sie auch sollen, und beschäftigen mich tagelang. In "Jetzt ist alles, was wir haben" schaut die Autorin in eine Missbrauchsfamilie, die nach außen hin glänzt. Und auch hier war ich fast ein bisschen überrascht, wie stark das Buch unter die Haut geht, sich gleichzeitig aber wunderbar und mitreißend lesen lässt. Ein Pageturner durch und durch. Hadley wird von ihrem Vater zu Höchstleistungen angetrieben. Auf sportlicher und schulischer Ebene muss sie immer die Beste sein, und auch bei ihren Hobbys bestimmt der Vater. Niemals ist sie ihm gut genug, nie scheint er zufrieden. Neben diesem psychischen Druck verliert Hadleys Dad nicht selten die Kontrolle über seinen Jähzorn. Darauf möchte ich hier nicht näher eingehen, mich hat das Gesamtbild der Situation sehr belastet. Hadley erträgt diese Zustände und die permanenten Drohungen nur, um ihre jüngere Schwester vor dem Vater zu schützen. Von der Mutter kann sie keine Hilfe erwarten, und vor ihren Freunden und Lehrern versucht sie das Bild einer Musterfamilie aufrecht zu erhalten. Als sich Hadley in Charlie verliebt, und damit nicht nur eine der kompromisslosen Regeln ihres Vaters bricht, droht die Situation zu Hause zu eskalieren. Als Leserin begleitete ich Hadley in der Geschichte durch ihren Alltag, der sehr durchgeplant ist, nach außen hin aber dem einer normalen Jugendlichen aus reichem Elternhaus gleicht. Schule, Freunde, Partys, Zuhause und die Lovestory mit Charlie; das klingt alles recht banal, ist es aber nicht. Denn das Gefühl beim Lesen ist sehr bedrückend und belastend, weil man ziemlich schnell mitbekommt, wie gewalttätig, auf allen Ebenen, Hadleys Leben ist. Der Druck, der auf Hadley lastet, ist spürbar und manchmal kaum auszuhalten. Vor allem, als sich ihre Beziehung zu Charlie intensiviert konnte ich erahnen, dass etwas sehr Schlimmes folgen würde. Gerade deshalb laß ich das Buch wie im Sog, aber dennoch mit großer Anspannung. Es ist eines dieser Bücher, von denen man nicht weg kommt, die "Spaß" machen, auch wenn das Grundthema für Bauchschmerzen sorgt. Seitens Lovestory gab es Kleinigkeiten und Erwartungen, Hin und Hers, die mich störten, obwohl das den Eindruck den das Buch hinterlassen hat, kaum schmälert. Am Ende hat mich "Jetzt ist alles, was wir haben" überrascht. Ich nahm an zu wissen, was zu den Schlussereignissen führte, und doch war es anders. So etwas mag ich sehr. Fazit Über "Jetzt ist alles, was wir haben" traue ich mich kaum zu sagen, dass dieses Buch großen Lesespaß bringt, man förmlich durch die Seiten rauscht, auch wenn das Thema erschüttert. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit einer mitreißenden Geschichte auf psychischen und physischen Missbrauch innerhalb einer Familie aufmerksam zu machen, vielleicht sogar zu sensibilisieren. Abzüglich kleinen Störfaktoren seitens Lovestory haben mich Charaktere und Geschichte überzeugt und nachdenklich gemacht. So komisch das bei aller Dramatik klingt, über das Ende habe ich mich (fast) gefreut. 4,5 von 5 Sterne gibt es von mir.

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