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Rezension zu
Der Verrat

Toll zu lesen!

Von: Janine Gimbel
24.01.2019

Als Pias Schwester Nane ohne ihr Wissen nach 20 Jahren Haft entlassen wird und auf dem Weingut von Pias Familie auftaucht, steht die Welt Kopf. Pias älterer Ehemann Thomas erleidet einen Schlaganfall und kommt ins Krankenhaus und plötzlich braucht das Weingut für längere Zeit eine andere Führung. Thomas‘ Kinder treten auf den Plan. Und alle sind auf einmal wieder interessiert, was vor 20 Jahren wirklich geschah, als Thomas‘ Sohn Henning zu Tode kam. Nane hat 20 Jahre im Gefängnis gesessen. Wegen Mord. Mord an Henning. Doch was passierte in der Sommernacht 1998 wirklich? Inge Löhning, die hier unter dem Pseudonym Ellen Sandberg schreibt, begeisterte Ende 2017 mit „Die Vergessenen“ ihre Leserinnen und Leser. Mit „Der Verrat“ strickt sie eine neue Geschichte. Auch hier hat die Vergangenheit, wenn auch die jüngere Vergangenheit einer einzigen Familie, einen großen Stellenwert. Vor 20 Jahren passierte ein Unglück, welches Thomas‘ Sohn Henning zu Tode brachte. Was genau passiert ist, scheint unklar, obwohl es ein Verfahren gab und Nane verurteilt wurde. Vor allem Pia scheint darauf bedacht, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Sie will Nane nicht zu nah kommen und auch vermeiden, dass diese Thomas noch einmal zu der Unglücksnacht befragt. In der Geschichte haben viele Figuren ihren Anteil. Die drei Schwestern Nane, Pia und Birgit, Thomas, dem das Weingut gehört, seine Kinder, die wichtigsten Hausangestellten, die schon vor 20 Jahren dabei waren. Jeder hat sich seine Theorie über das Unglück gebildet und es gibt verschiedene Wissensstände über die damalige Nacht. Als Leserin oder Leser tappt man lange im Dunkeln und kann mit den Figuren gemeinsam recherchieren auf der Suche nach der Wahrheit. Im Roman gibt es allerdings keinen klassischen Sympathieträger. Selbst Pia, die so etwas wie die Protagonistin ist, kann man irgendwie nicht sympathisch finden. Am interessantesten sind diesbezüglich wohl noch Thomas‘ übrige Kinder, die in der verhängnisvollen Nacht noch zu jung waren, um wirklich Zusammenhänge zu verstehen. Ansonsten haben alle Figuren gefühlt etwas zu verbergen und so gut wie jeder der damals Erwachsenen war zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem Weingut. Der Autorin gelingt es hervorragend eine spannende Geschichte mit vielen Geheimnissen zum Entdecken zu entwickeln. Bis kurz vor Schluss kann man nur ahnen, was wirklich passiert ist. Und das führt dazu, dass man gerne weiterliest und sich für den Fortgang der Handlung interessiert. Ein sehr gelungener Roman!

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