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Rezension zu
Traum des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Was wäre, wenn wir eine andere Tür gewählt hätten?

Von: hereIam-Andrea
24.01.2019

Was wäre, wenn wir durch eine andere Türe gegangen wären. Oder wenn wir, wie in dem Roman "Traum des Lebens" von Jefferey Archer, in eine andere Kiste gestiegen wären? Eine Frage, die wir uns sicher schon einmal in unserem Leben gestellt haben und auf die uns keiner eine Antwort geben kann. Weil wir eben eine Situation nur einmal erleben und dann nichts mehr ändern können. Und genau dieses „Was wäre passiert, wenn ich mich anders entschieden hätte“ ist die Grundlage zu dem Roman von Jefferey Archer. Der Roman „Traum des Lebens“ startet 1968 in Leningrad. Der junge Alexander blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und träumt von einer Anstellung im Außenministerium und einem vorherigen Studium, während sein Freund Wladimir hofft, trotz durchschnittlicher Leistungen für den KGB zu arbeiten. Doch eine Begebenheit verändert alle Voraussetzungen. Während der Vater von Alexander ermordet wird und Alexander zu einem Leben als Hafenarbeiter „verdonnert“ wird, beschreitet Wladimir den Karriereweg des KGB. Den widrigen Umständen und der Willkür des Regimes ausgesetzt, entscheiden Mutter und Sohn sich zur Flucht aus Russland. Wohin die Reise geht, soll sich erst kurzfristig im Hafen entscheiden. Dort liegen zwei Schiffe, eines fährt nach England, das andere nach Amerika. Mutter und Sohn steigen in eine Kiste und dann entstehen zwei Handlungsstränge: Einmal reist Alex nach Amerika und gleichzeitig reist Sascha nach England. Beide Geschichten werden stets parallel erzählt in aufeinanderfolgenden Kapiteln. Schon die Überfahrt und die Aufnahme im jeweils ausgewählten Land verlaufen in beiden Geschichten völlig anders. Auch die restliche Lebensgeschichte derselben Person ist eine andere. Und so erzählt der Roman zwei Ausfertigungen einer Lebensgeschichte, die dadurch anders verläuft, dass sich jemand in einem kurzen Augenblick für etwas entschieden hat. Die Geschichte in dem Buch spielt über einen Zeitraum 31 Jahren und endet schließlich im Jahr 1999. Selbstverständlich muss die Hauptfigur sowohl als Alex als auch als Sascha einiges durchmachen. Am Ende, das ja 1999 spielt, ist der kalte Krieg vorüber und aus Leningrad war wieder Sankt Petersburg geworden. Und durch die Öffnung zum Westen erschließt sich auch für Alexander die Möglichkeit, in seine Heimatstadt zurückzukehren. Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben. Ich habe es zügig durchgelesen und konnte beide Geschichten auch gut auseinander halten. Denn es wurde immer wieder ersichtlich, wo sich die Hauptfigur gerade befunden hat. Zudem waren die unterschiedlichen Namen hilfreich. Auch die Handlungsstränge waren stets gut durchdacht und interessant. Dass eine Geschichte über einen längeren Zeitraum spielt, ist ja nichts Ungewöhnliches. Aber das zwei unterschiedliche Lebensgeschichten einer Person erzählt werden, war für mich ein neues Element. Ein Element, das dieses Buch zu einem besonderen macht. Die Hintergründe zu Russland oder der UDSSR waren spannend und gut recherchiert. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es gab ein paar Längen, wo der Autor die Geschichte kürzer hätte fassen können. Deshalb gebe ich für das Buch 4,5 von 5 Punkten und würde es auf jeden Fall weiter empfehlen. Wer Geschichten mit Berührungspunkten nach Russland mag und sich für „Lebensgeschichten“ interessiert, wird an diesem Buch sicherlich gefallen finden. Wobei das Buch wahrscheinlich für alle diejenigen interessant sein dürfte, die Jefferey Archer noch nicht als Autor kennen. Denn ich habe im Vorfeld einige Rezessionen gelesen, in denen bemängelt wird, dass die Geschichten des Autors sich ähnlich sind. Da „Traum des Lebens“ mein erstes Buch von Jefferey Archer war, kann ich das nicht beurteilen und fühlte mich auch nicht durch Parallelen gelangweilt.

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