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Rezension zu
Das Schweigemädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein toller skandinavischer Thriller, der mich richtig gut unterhalten hat

Von: brigitta
27.01.2019

Kurze Zusammenfassung: Stellas Tochter Alice verschwand vor 20 Jahren. Alice war noch ein Baby als in einem unaufmerksamen Moment scheinbar der Kinderwagen umfiel und Alice in einem See ertrank. Alice hat ein Grab und gilt als tot, doch ihren Körper hat man nie gefunden. Stella brauchte sehr lange um über diesen Verlust hinwegzukommen und nun verdrängt sie ihn. Sie hat nie nach anderen Möglichkeiten gesucht, obwohl sie immer wieder mit dem Gedanken spielte, dass Alice noch am Leben sein könnte. Stella hat nie nach Alice gesucht, sie musste vielmehr hart daran arbeiten ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nun ist Stella in ihrem Leben angekommen. Mit ihrem Mann hat sie einen Sohn, die Ehe ist glücklich und als Therapeutin ist Stella erfolgreich. Eines Tages erscheint Isabella, eine neue Patientin, in Stellas Praxis und Stella gerät schlagartig in eine Panikattacke. Stella erkennt in der jungen Frau ihre Tochter. Das Alter, die Lachgrübchen, ein unverwechselbar spitzes "Elfenohr", alles passt. Nach vielen Jahren der Ruhe beschäftigt sich Stella nun mit dem Verschwinden ihrer Tochter, liest ein altes Tagebuch und sucht den Ort des Verschwindens wieder auf. Das alles setzt Stella sehr zu, sie bekommt wieder Panikattacken und hat das Gefühl beobachtet zu werden. Dann liegt auch noch ihre eigene Todesanzeige in ihrem Briefkasten und immer wieder begegnet sie Isabella. Stella spürt, dass Isabella ihr begegnen will, dass nicht nur eine depressive Verstimmung Isabella in Stellas Praxis brachte. Doch was will Isabella und ist sie wirklich Stellas tot geglaubte Tochter? Fazit: Die Geschichte wird wechselweise aus Stellas, Isabellas und Kerstins Sicht erzählt. So kennt der Leser den jeweiligen Zustand der Protagonisten. Allen dreien geht es nicht gut und jede dieser Frauen hat ihre ganz persönliche Einsamkeit. Einsamkeit die zum Teil aus ihren Wesen resultiert aber ganz besonders aus ihren Geschichten. Stella und Isabella umkreisen sich, begegnen sich immer wieder ohne sich jedoch wirklich zu begegnen. Der Leser erfährt sehr schnell, dass Isabella ein Ziel hat, welches bleibt aber erst einmal im Verborgenen. Für Stella ist Isabella ihre tot geglaubte Tochter Alice. Stella hat wenig Zweifel und die Zeit des Verdrängens ist für Stella nun vorbei. Sie begibt sich aktiv auf die Suche nach Alice, nach dem was damals geschah. Je mehr sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt, desto näher kommt Isabella und desto dichter wird die Geschichte. Stellas Suche nach der Wahrheit stürzt sie in einen psychischen Albtraum in dem ihr nicht immer klar ist, was Wirklichkeit ist und was sie einfach nur so sehen will. Doch manches kommt der Wahrheit gefährlich Nahe, denn um Stella braut sich eine Bedrohung zusammen, die auch vor Milo, Stellas Sohn, nicht Halt macht. Dem Leser wird aber nicht so schnell verraten von wem die Bedrohung ausgeht, wessen Spuren nicht gefunden werden wollen. Anfangs besteht die Geschichte aus den losen Fäden der Leben zweier Frauen die sich begegnen, dann verknüpfen sich die Fäden und das Gewebe wird immer dichter, gleichzeitig werden die Kapitel in denen aus Sicht der verschiedenen Frauen erzählt wird, immer kürzer, dass Erzähltempo nimmt zu. Die Zeit der langen Rückschauen und des Erinnerns ist vorbei und Stella muss die losen Enden selbst in die Hand nehmen und erkennen wo sich die Fäden verknoten. Stella weiß und weiß doch nicht, der Leser weiß und weiß doch nicht und so spielt Elisabeth Norebäck Katz und Maus mit der Protagonistin und dem Leser. Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen und als Fan skandinavischer Krimis hat mich dieser Thriller sehr gut unterhalten.

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