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Rezension zu
Mein Ein und Alles

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schlimm und schön gleichzeitig

Von: BücherweltenBummlerin
30.01.2019

Ist es gesund ein Buch zu lesen, das einen krank macht? Ich habe noch nie ein Buch gelesen, dass mich so mitgenommen hat – überwiegend im Negativen, aber auch im Positiven. Noch nie habe ich mir außerhalb des Lesens so viele Gedanken um Buchcharaktere gemacht und begonnen, meine eigene kleine süße Welt auf diese Weise zu hinterfragen. Noch nie hat mich ein Buch dermaßen beschäftigt! Ich war von Anfang an entsetzt! Auch wenn mir durchaus vorher bewusst war, dass dieses Buch keine leichte Kost wird, waren mir viele Stellen zunehmend unangenehm. Turtle hat einen ganz eigenen Charakter, der besonders durch ihre Beziehung zu ihrem Vater geprägt wurde. Dieser ist so extrem unsympathisch – nicht zuletzt, weil er seine Tochter missbraucht und sie geradezu nötigt, Waffen zu benutzen. Das Ganze rechtfertigt er mit seiner ach so großen Liebe zu seiner Tochter und der Angst, sie zu verlieren, da er ohne sie verloren wäre. Diese Szenen werden von Tallent so detailliert geschildert, dass mir schlecht wurde und ich mich sogar dafür schämte, die Stelle zu lesen. Denn ich als Leser war ja machtlos und konnte nichts dagegen tun, was der Vater hier mit seinem Kind anstellt. Und durch das Lesen habe ich es ja irgendwie geduldet, nicht wahr? Turtle ist jedenfalls eine sehr komplexe Figur, die es schafft, aus ihrem eigenen Gedankenchaos auszubrechen und lernt, abzuschätzen, was richtig und was falsch ist. Nach und nach ist sie mir immer mehr ans Herz gewachsen! Ebenso ihre Lehrerin, die Turtel persönlich hasst – genauso wie jede andere Frau – und die insgesamt betrachtet mein Lieblingscharakter wurde. "Mein Ein und Alle" behandelt ein Thema, mit dem sich wohl niemand gerne auseinandersetzt. Dennoch bin ich der Meinung, dass dieses Buch jeder gelesen haben muss. Denn leider glaube ich nicht, dass alles hiervon nur Fiktion ist. Im Gegenteil passiert das wohl in zu vielen Familien. Wenn ihr also bereit seid, über einen Schatten zu springen, dann lest bitte dieses Buch! 2. Satz: Rosenläufer haben Schindeln losgerissen, die nun zwischen den Trieben festhängen.

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