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Rezension zu
Die Rivalin der Königin

Die Rivalin der Königin

Von: MarySophie
06.02.2019

Handlung: Penelope Devereux wird mit 18 Jahren zu Hofdame von Elisabeth I. Sie kannte das höfische Leben bisher nicht, kann es kaum erwarten, endlich aus den Fängen ihrer Verwandten zu kommen und selbstbestimmter Leben zu können. Schon nach kurzer Zeit am Hofe ist Penelope reifer geworden, sie hat sich einen Namen gemacht und blickt hinter die Kulissen von den Intrigen. Doch ihre schöne Zeit endet bald, als sie Robert Rich heiraten muss, obwohl sie ihn nicht liebt und eigentlich schon einem anderen versprochen war. Penelope gibt nicht auf, sie geht einen Pakt mit ihrem Mann ein und verschafft der Familie Devereux durch Intrigen und geschickte Ränke einen wichtigen Post. Für den sie stetig kämpfen muss.... Meinung: Das Cover finde ich ganz ansprechend und irgendwie gefällt es mir. Normalerweise mag ich es absolut nicht, wenn Personen auf einem Cover den Betrachter direkt anschauen, hier passt es, vielleicht auch durch die authentische Kleidung der Dame. Genauso stelle ich mir Penelope, die Hauptprotagonistin vor. Vorab muss ich leider kritisieren, dass es kein Personenverzeichnis gibt. Es tauchen unglaublich viele Personen auf, die teilweise den gleichen Namen haben oder bei denen manchmal untergeht, welche Stellung sie begleiten oder wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse sind. Hier wäre es wirklich hilfreich gewesen, wenn dies irgendwo niedergeschrieben worden wäre. Der Einstieg in den Roman fiel mir recht leicht, auch wenn ich den Prolog nur schwer einordnen konnte. Erst später ergibt er Sinn und zeigt, dass die Handlung eine Schlüsselszene ist, in der vieles geschieht und es einen kleinen Einblick in die Zukunft gibt. Ansonsten bin ich gut in den Roman gestartet, die Handlung wurde ansprechend und bildhaft beschrieben, ich war fasziniert von der Welt am Hofe mit all den positiven, aber auch negativen Aspekten. Die Autorin gewährleistet einen lockeren Start in den Roman, der den Leser langsam auf die weitere Handlung hinführt, die bei weitem ernsthafter ist, als noch die Neckerein der Hofdamen untereinander. Die Ereignisse werden meist aus der Sichtweise von Penelope beschrieben, teilweise kommt auch Robert Cecil zu Wort, ein Feind von Penelope und Minister von Elisabeth I. Mir haben die verschiedenen Sichtweisen auf den Hof und die Geschehnisse gefallen, auch wenn dies gleichzeitig bedeutet, dass von beiden Seiten noch mehr Informationen auf mich eingestürzt sind. Die Schreibweise hat sich im Laufe des Romans gewandelt. Sie war stets auf einem hohen Niveau, weshalb ich manche Sätze mehrmals gelesen habe, um den kompletten Sinn zu verstehen. Doch ich hatte das Gefühl, dass sich nicht nur die Handlung zugespitzt hat, sondern auch die Schreibweise wurde anders. Während bisher noch ein lockerer Aspekt vorhanden war, verlor sich dieser mit der Zeit und alles wurde beim Lesen eindringlicher und kritisch. Es hat zweifellos zu der Handlung gepasst, mir haben mit der Zeit ein paar Kapitel gefehlt, in denen unbeschwerte Momente, ganz ohne politische Aspekte, geschildert werden. So war mir die Spannung durchweg zu hoch und ich hatte das Gefühl, nicht mal durchatmen zu können. Außerdem prasselt eine Menge an Informationen auf den Leser ein, mir fiel es mit der Zeit etwas schwer, diese alle unter einen Hut zu bringen. Mein besonderes Highlight des Romans war der erste Teil, welcher den einfachen Titel „Das Ei“ hat. Hier gibt es eine lebhafte Einführung in die höfische Welt von Elisabeth I., sowie in die Mode, die Verhaltensweisen und in die Intrigen und Spannungen. Geschehnisse wurden authentisch und bildhaft beschrieben, sodass ich leicht in die Welt eintauchen konnte. In den weiteren zwei Teilen ist die Lebendigkeit für mich flöten gegangen, es war zwar immer noch toll beschrieben, aber auch sehr ernsthaft. Auf den knapp 480 Seiten tauchen allerhand Personen auf, manche immer wieder, andere sind nur kurze Gäste. Insgesamt haben sich fast alle Charaktere besonders durch ihren Charakter und ihren Willen ausgezeichnet, nur die wichtigsten Protagonisten wurden genauer beschrieben. Bei allen anderen gab es nur ab und an ein paar Details über das Aussehen. Ich fand es schade, dass manche Personen, unter anderem Penelopes beste Freundin und Zofe oder ihre Mutter, lange Zeit ständig auftauchen und erwähnt werden, dies mit der Zeit abflaut und es entweder keine weitere Erwähnung mehr gibt oder in einem kurzen Satz beschrieben wird, was mit der Person passiert ist. Sie waren für die Handlung zwar nicht wichtig oder entscheidend, ich finde aber, dass solch kleine Details die Handlung immer rund machen. Im Vordergrund aller Personen steht Penelope mit ihrer engsten Familie, sowie die Königin und ihr Minister. Ihnen wurde von der Autorin besondere Aufmerksamkeit zuteil, sie waren detailliert ausgearbeitet und sind ihrem Wesen treu geblieben. Fazit: Penelope Devereux war eine wirklich bemerkenswerte Frau, von der ich bisher leider noch nichts gehört habe. Zu weiten Teilen fand ich den Roman wirklich interessant und ansprechend, eine gehobene Lektüre, die man nicht mal eben in drei Tagen weglesen kann. Gleichzeitig haben mir kleine Details, u.a. das fehlende Personenverzeichnis, aber auch die stets hohe Spannungskurve mit zu vielen Informationen nicht gefallen, weshalb ich dem Roman leider keine volle Punktzahl geben kann. Trotzdem finde ich es absolut empfehlenswert und es wird ein wirklich interessanter Aspekt der britischen Geschichte beschrieben, von dem ich bisher noch nichts wusste.

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