Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Angelesen: Weihnachten auf der Lindwurmfeste von Walter Moers

Von: Timo's Blog
15.02.2019

Weihnachten auf der Lindwurmfeste ist ein Briefroman, der auf dem fiktiven Kontinent Zamonien angesiedelt ist. Der Roman besteht aus dem Briefverkehr zwischen Hildegunst von Mythenmetz und Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer über das dem unseren Weihnachtsfest ähnelnde Hamoulimepp. Eine Geschichte über Hamoulimepp – oder doch über Weihnachten? Das Brauchtum dauert drei Tage und wird jährlich von den Charakteren des Lindwurm begannen. Die Namen gebenden Figuren Hamoulie und Mepp sind unserem Weihnachtsmann und dem Knecht Rupprecht verblüffend ähnlich. Der Schöpfer des Käpt’n Blaubär Walter Moers wurde als Schöpfer vieler erfolgreicher Welten und Charaktere bekannt. So schuf er unter anderem die Comicwelten um ‚Adolf, die Nazisau‘, ‚Das kleine Arschloch‘ und Käpt’n Blaubär. Seit fast 20 Jahren schreibt er fantastische Romane, welche auf dem gleichen Kontinent spielen. Zu seinen Bestsellern aus der Welt Zamoniens zählen ‚Die Stadt der träumenden Bücher‘, ‚Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär‘ sowie als Letztes ‚Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr‘. Kurzbiographie von Walter Moers Der aus Mönchengladbach stammende Moers ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Comic-Zeichner und Illustrator. Zu Walter Moers‘ Markenzeichen zählt neben seinen satirischen Comics und seinen zahlreichen Zamonien-Romanen unter anderem seine öffentlichkeitsscheue Art, denn er gibt selten Interviews und lässt sich ebenfalls kaum fotografisch ablichten. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung schlug sich Moers mit Gelegenheitsjobs durch und brachte sich selbst mit großem Erfolg das Zeichnen bei. 1988 erschien seine erste Geschichte um Käpt’n Blaubär und Hein Blöd, welche große Beliebtheit genoß und in Fernsehen, Musicals und Kinderbüchern verbreitet wurde. Seine erste Publikation als Comic-Zeichner war bereits im Jahr 1984. Seine zunächst cartoonartigen, ironischen Comics, die sich durch eine bewusste Verletzung der Political Correctnes auszeichnen, brachten ihm große Bekanntheit und Veröffentlichungen zum Beispiel in der Titanic. Moers‘ Stil ist insgesamt sehr vom Grotesken geprägt und beinhaltet viele Wortspiele, Anspielungen und Anagramme, die insbesondere in den Zamonien-Romanen deutlich werden und seine große Leidenschaft für Literatur, Sprache und Geschichte zeigen. Zwischengeschobene Werke sind meist nicht so prickelnd Vorne weg gestehe ich, dass ich alle Werke um den fiktiven Kontinent Zamonien besitze. Die Bücher nehmen eine ganze Regalreihe ein. Ich würde mich durchaus als Fan der Werke von Walter Moers bezeichnen. Um so verwunderter war ich über dieses „Buch“. Soweit noch die vorsichtige Formulierung. Ich habe lange gebraucht um das dünne Buch zu Ende zu lesen und mich zu überwinden doch noch eine Kritik zu schreiben. Für eingefleischte Zamonienfans werde ich heute wohl die Rolle des Laptantidel Latuda übernehmen müssen. Nach Band zwei der Buchhaim-Trilogie „Das Labyrinth der Träumenden Bücher“ sorgte Walter Moers mit einem Cliffhanger am Ende des Buches für einen Aufschrei unter den Fans. Das Warten auf die Fortsetzung der Abenteuer des Lindwurms und Dichterfürsten Hildegunst von Mythenmetz dauert nun schon seit 2011 an. Immer wieder wurden neue Veröffentlichungstermine benannt, die nicht gehalten werden konnten. Es erinnert mich fatal an die Eröffnungstermine beim Flughafen Berlin/ Brandenburg. Das lange erwarte Buch von Walter Moers erscheint am 8. Oktober 2024 mit dem Titel „Das Schloss der Träumenden Bücher“. Ich bin gespannt, ob es dann auch wirklich klappt. Während dessen… Walter Moers: Weihnachten auf der Lindwurmfeste oder: Warum ich Hamoulimepp hasse Mit Illustrationen von Walter Moers, Lydia Rode In der Zwischenzeit müssen wir uns mit „Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr“ und „Der Bücherdrache“ und eben „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ begnügen. Wie schon die vorherigen Bände und Geschichten, ist auch dieses „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ wieder wunderschön und hochwertig gestaltet und wie „Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr“ von Lydia Rode detailreich illustriert worden. Allerdings besteht lediglich die Hälfte der wenigen 112 Seiten aus dem lange ersehnten Text und die andere aus Illustrationen und einer Leseprobe zu Moers neuem Buch. Die Geschichte, die jedoch präsentiert wird, ist lesenswert, aber weder besonders spannend noch mit der vom Autor gewohnten Raffinesse geschrieben. Im Kern wird unser Weihnachtsfest durch mehr oder weniger gelungenem sarkastischen Humor auf die Schippe genommen. Das doch recht abrupten Schlusswort des Briefes hat mich erleichtert aufstöhnen lassen, dass die Qual nun endlich ein Ende hat. Leider durchgefallen „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ ist in meinen Augen leider genau das, was dem Buch von Kritikern vorgeworfen wird: ein mehr oder weniger geschickter Marketingversuch um die zum Teil verprellten Fans pünktlich zum vergangenen Weihnachtsgeschäft aus der Reserve zu locken. Mein Fazit: Gestaltung wie immer wunderschön, inhaltlich komplett durchgefallen, mehr Marketing als Buch und daher nur geeigenet die eigene Moers Sammlung vollständig zu halten.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.