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Rezension zu
Durch Feuer und Wasser

„Dieser ganze Fall... ich weiß nicht, da scheint es nur Opfer zu geben.“

Von: Barbara62
20.02.2019

Der Krimireihe des schwedischen Schwesternduos Camilla Grebe und Åsa Träff bleibe ich treu, seit mich 2011 der erste Band Die Therapeutin restlos begeistert hat. Bei jedem neuen Buch mit der sympathischen Psychologin Siri Bergman ist Verlass auf solide Spannung, eine durchdachte Handlung, sorgfältig ausgearbeitete Charaktere und gute Unterhaltung. Im Mittelpunkt dieses fünften Bandes, den man auch unabhängig lesen kann, stehen Pflegekinder. Zum einen wird der Leidensweg eines Jungen durch Pflegefamilien und eine Wohngruppe verfolgt, der 1985 als Siebenjähriger unabsichtlich den Tod seiner Eltern und seiner kleinen Schwester verursacht hat. Zum anderen geht es im aktuellen Fall um die Entführung zweier Pflegekinder aus ihren Pflegefamilien, der neunjährige Nova-Li und ihres sechsjährigen Bruder Liam. Wer wusste außer der drogensüchtigen, psychisch kranken, aggressiven leiblichen Mutter und deren zwielichtigem Freund, wo die Kinder lebten? Wer postet Fotos der Kinder im Netz? Was haben die beiden verschwundenen Frauen mit dem Fall zu tun, die ebenfalls auf den Fotos zu sehen sind? Siri Bergman, Mitglied in einer Täterprofilgruppe der Kripo Stockholm und inzwischen eigentlich schon ein wenig abgehärtet, trifft dieser Fall bis ins Mark, denn ihr eigener Sohn ist genauso alt wie Liam. Belastend ist außerdem ihre schwere Ehekrise, ausgelöst durch ihren Seitensprung mit einem Kollegen, und das nach einem Vertrauensbruch gestörte Verhältnis zu ihrer ehemals besten Freundin Aina. Der Reiz dieser typisch skandinavischen Krimireihe liegt für mich einerseits darin, dass die Fälle psychologisch immer sehr interessant sind und die Ermittlungsarbeit im Team detailliert beschreiben wird. Andererseits verfolge ich auch gerne das bewegte Privatleben der Protagonistin, das einen guten Ausgleich zu Verbrechen und Gewalt bietet und mir immer wieder Gelegenheit zum Durchatmen gibt. Allerdings war der Kriminalfall dieses Mal eindeutig der stärkere Teil des Buches, die Wendungen im Privaten schienen mir etwas zu abrupt. Gefallen hat mir, dass dieser Krimi für skandinavische Verhältnisse mit erstaunlich wenig Blut auskommt, die psychische Gewalt wiegt dagegen umso schwerer. Die kurzen Kapitel mit den Schauplatz- und Zeitwechseln drücken aufs Tempo und steigern die Spannung, die Sprache ist eher einfach, aber angenehm zu lesen. Dass sich spätestens mit Beginn des letzten Drittels die Auflösung allmählich abzeichnet, hat mein Lesevergnügen nicht getrübt. Ich freue mich jetzt schon auf den sechsten Band der Reihe, wenn die großen Veränderungen in Siri Bergmans Leben Wirklichkeit werden.

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