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Rezension zu
Sechzehn Wörter

Bittersüß und melancholisch!

Von: Juliane - I AM JANE
22.02.2019

Ab und zu wage ich es aus meiner Genre-Komfortzone zu entwischen und suche mir ein Buch heraus, das meinen Horizont erweitern soll. Die Wahl ist dieses Mal auf „Sechzehn Wörter“ gefallen. Den Iran kenne ich nur aus den Nachrichten, gelesen habe ich noch nichts über oder aus dem Land. Es wurde also höchste Zeit! Ich bin sehr froh, dass ich „Sechzehn Wörter“ gefunden habe. Der Roman ist sehr lesenswert. Der Beginn ist sehr leicht, Mona nimmt den Leser gut auf, erzählt von ihrer Großmutter, die ja auch der Grund ist, warum Mona aus Deutschland in den Iran fliegt. Die Großmutter ist herrlich unterhaltsam und witzig. Es ist wie eine Telenovela – ihre derben Sprüche, ihre traditionelle Denkweise und diese harte Ehrlichkeit. Sie spiegelt viele Iranerinnen der älteren Generation wider, da erkennt man im Laufe der Geschichte. Im Bezug auf die Erwartungen an eine junge Frau, die Regeln und Vorgaben entsprach es meinen Vorstellungen. Gleichzeitig war es auch anders. Lustiger, hinterfragender, menschlicher. Die Verbindung zwischen den Frauen, die gegenseitige Hilfe. Und die Modernität der jüngeren Frauen. Im Laufe des Romans lernte ich Mona näher kennen. Sie ist im Iran geboren, doch lebt in Deutschland. Sie vergleicht die Länder oft, sieht Parallelen und noch mehr die Unterschiede. Sie erklärt es anhand von Wörtern, die zu Szenen aus ihrem Leben führen. Der Ansatz war echt gut, denn es waren fast alles Wörter, die man in Deutschland nicht kennt oder nicht verwendet. Sie konnte die Wörter nicht einfach 1 zu 1 übersetzen, sondern sie zeigte es mit Momenten aus dem Leben. Ich tauchte ein in die Welt von Mona. Die Zerrissenheit zwischen zwei Länder. Sie war nirgends heimisch und vereinte doch beide Länder in sich. Es ist kein Roman über ihre Entwicklung als Charakter. Es ist ihre Geschichte, die sie erzählt. Und obgleich der Großteil des Romans aus Momenten bestand, ist es eine fortlaufende Geschichte. Es ist viel über die Beziehungen von Mona. Zu Ramin, ihrem alten Geliebten und zu ihrer Mutter. Das irritierte mich zunächst, da ich ihr Verhältnis nicht einschätzen konnte. Zum Ende hin war ich sehr gerührt. Die Entwicklung dieser Beziehung ist bittersüß. So durchlief ich verschiedene Phasen beim Lesen: Von Heiterkeit bis hin zu Melancholie. Dieser Roman bietet viele Einblicke. Ich lernte viel über den Iran und die Menschen dort. Doch gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass ich hier Monas Geschichte las und bin mir sicher, dass es viele Menschen gibt, die den Iran anders kennen. Vielleicht härter, vielleicht verständnisvoller. Dieser Roman war ein Einstieg und ich bin begeistert. Ich hoffe, die Autorin schreibt nach diesem tollen Debut viele weitere Werke! Fazit: „Sechzehn Wörter“ bietet eine melancholische, witzige und bittersüße Geschichte. Völlig offen ging ich an die Geschichte heran und wurde so positiv überrascht. Nicht nur über den Iran als Land habe ich viel gelernt, auch über die dortige Kultur und die Gepflogenheiten. Der Schreibstil ist locker, der Roman lässt sich super leicht lesen. Während der Inhalt ebenso leicht beginnt, entwickelt sich hier eine tiefgründige und so berührende Geschichte. Definitiv ein Lesetipp!

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