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Rezension zu
Die Erbin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Man hätte mehr rausholen können

Von: Nomadenseele
27.03.2015

Das Buch vergibt eine Chance nach der anderen: Ein Erbschaftsstreit zwischen einer armen, schwarzen Haushälterin und einem weißen, reichen Clan auf der anderen Seite verspricht Intrigen wie in der dänischen Serie Die Erbschaft gepaart Rassismuskritik wie z.B. in Mississippi Burning. Man hätte auch thematisieren können, wie die Erbschaft die ganzen Aasgeier in der Familie anzieht. Leider bekommt der Leser davon nichts mit: Die weiße Familie kann sich zwar untereinander nicht ausstehen, zieht aber an einem Strang. Es wäre spannend gewesen zu erfahren, welche Intrigen dort laufen und wie sie sich gegenseitig ausbooten wollen. Leider Fehlanzeige. Rassismus kommt zwar immer mal wieder vor, aber leider werden die Schwarze zu klischeehaft beschrieben, vor allem der Ehemann der Erbin: Prekärer Job, trunk- und spielsüchtig, am Ende im Gefängnis. Das ist ein weiteres Manko: Die Unruhestifter werden konsequent rausgeschrieben, sei es der Ehemann oder ein schwarzer Bürgerrechtsanwalt. Kaum sind sie aufgetreten, sind sie auch schon wieder verschwunden. Vor allem war es irritierend, dass die Straftat des Gatten gar keine Rolle mehr vor Gericht spielte, und das, obwohl sich die Anwälte alle Mühe gegeben haben, die Erbin in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. Zurück bleibt ein netter Roman, welcher keine kritischen Themen aufgreift oder zum Denken anregt. Schade fand ich ebenfalls, das am Ende nicht das Können des Erbschaftsanwaltes über den Ausgang des Gerichtsverfahrens entscheidet, sondern eine Zeugenaussage. Fazit Nett und gefällig, aber nicht anregend.

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