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Rezension zu
Das kalte Reich des Silbers

Ein dunkles, mitreißendes Märchen voller Magie und Gefahren

Von: Selection Books
05.03.2019

„Das kalte Reich des Silbers" ist ein märchenhafter Einzelband und stammt aus der Feder von Naomi Novik. Nachdem die Autorin mich bereits mit „Das dunkle Herz des Waldes“ begeistern konnte, musste ich ihr neues Werk unbedingt lesen. Zumal Klappentext und Cover wirklich ansprechend sind und mich magisch angezogen haben. Mit „Das kalte Reich des Silbers zieht Naomi Novik den Leser tief in ein winterliches Fantasiereich, voller Wunder und Gefahren. Dank des märchenhaften Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Naomi Novik versteht es perfekt, ihrer Welt Leben einzuhauchen und fantastische Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Die Geschichte von Mirjem konnte mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Der Schreibstil ist bildgewaltig und voller Details, sehr märchenhaft und teilweise etwas altertümlich. Ich denke für einige Leser wird der Schreibstil nicht leicht zu lesen sein, denn man muss sich darauf einlassen können. Ist man einmal in der Geschichte versunken, erwartet den Leser ein grandioses Märchen mit wunderschönem winterlichen Setting. Es ist unglaublich, wie fantasievoll und atmosphärisch die Autorin „Rumpelstilzchen“ von den Brüdern Grimm völlig neu in Szene setzt. Die Geschichte spielt in dem Land Lithvas, das an Russland in vergangenen Tagen erinnert. Beim genauen Hinsehen finden sich einige Elemente aus slawischen Märchen. So findet beispielsweise die Hexe Baba Jaja Erwähnung. Bei einem anderen Charakter musste ich direkt an den Untoten Koschtschej denken, einen Räuber junger Bräute, der über mächtige Zauberkraft verfügt. Die von Naomi Novik erschaffene Geschichte ist komplex und voller kleiner Details. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Charaktere, die aus der Ich-Perspektive zu Wort kommen. Leider sind die entsprechenden Abschnitte nicht gekennzeichnet, sodass man nicht erkennt, aus wessen Sicht die Geschichte gerade geschildert wird. Im Laufe der Zeit wurde es besser, aber gerade zu Beginn des Buches war dieser Umstand leider sehr verwirrend. Im Fokus der Geschichte stehen drei starke junge Frauen, die gegen ihr Schicksal kämpfen: Mirjem - die Tochter des Pfandleihers, Irina – die Tochter eines Herzogs, und Wanda – die Tochter eines verarmten Bauerns. Naomi Novik legt viel Wert auf eine detaillierte Darstellung des alltäglichen Lebens dieser drei Frauen. Der Leser bekommt auf diese Weise einen intensiven Blick in die grausamen Abgründe der einzelnen Schicksale. Ich habe mit den jungen Frauen, aber auch mit Wandas Brüdern, mitgelitten und ihre Geschichte hat mich kaum noch losgelassen, selbst wenn ich das Buch zur Seite gelegt habe. Der Leser erlebt grausame Männer, die keine Grenzen kennen, um ihre Ziele zu erreichen. Väter, die ihre Kinder bis zur Besinnungslosigkeit schlagen und ihre Töchter an den nächstbesten verschachern. Junge Frauen, die durch Hunger und Elend zu verzweifelten Taten getrieben werden. Dem gegenüber steht das wunderschöne Setting, das den Leser völlig in seinen Bann zieht und gespickt ist von Magie und fantastischen Elementen. Besonders gut hat mir gefallen, dass dieses Buch ohne eine Liebesgeschichte auskommt. Es gibt zwar einen zarten Ansatz, doch dieser verläuft mehr als dezent im Hintergrund. Mit ihrem neuen Werk „Das kalte Licht des Silbers“ entführt Naomi Novik den Leser in eine magische Welt, die einer Winternacht gleicht – kühl, dunkel und doch voller funkelnder Schönheit. Die Autorin webt Worte zu Magie und lässt eine fantastische Welt vor den Augen des Lesers entstehen, die man nicht mehr verlassen möchte. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle Fans von komplexen Märchen.

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