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Rezension zu
Kaffee und Zigaretten

Rezension: Kaffee und Zigaretten

Von: xmariereads
06.03.2019

Als ich in den Neuerscheinungen gesehen habe, dass Ferdinand von Schirach ein neues Buch veröffentlicht, musste ich es natürlich unbedingt so schnell wie möglich lesen. Bisher habe ich „Schuld“, „Strafe“ und „Terror“ gelesen und seine anderen Bücher, die ich noch nicht gelesen habe, stehen bei mir sehr weit oben auf meiner Wunschliste. An Ferdinand von Schirach’s Büchern begeistert mich vor allem der schnörkellose Schreibstil, der aber trotzdem so viele Emotionen übermitteln kann, dass einem bei der ein oder anderen Geschichte ein Schauer über den Rücken läuft. Seine Geschichten behandeln immer aktuelle Themen und sein Hintergrundwissen und seine Sichtweise als Rechtsanwalt macht das ganze besonders spannend. "Der Richter ist ein besonnener, ruhiger Mann. Er fragt sich, was „Geltung der Gestze“ eigentlich bedeutet. Was soll er tun, wenn die Mehrheit in seinem Land ein Gesetz beschließt, das wieder die Todesstrage einführt? Wann soll eine Sachentscheidung über eine Mehrheitsentscheidung gestellt werden? Wann muss sie es? Oder zählt Ethik nichts gegen den Bürgerwillen? Und, falls doch, wer soll bestimmen, was diese Ethik ist?" "Die Würde des Menschen ist die strahlende Idee der Aufklärung, sie kann den Hass und die Dummheit lösen, sie ist lebensfreundlich, weil sie von unserer Endlichkeit weiß, und erst durch sie werden wir in einem tiefen und wahren Sinn zu Menschen. Die Würde ist aber kein Teil des Menschen wie ein Arm oder ein Bein. Sie ist nur eine Idee, sie ist zerbrechlich, und wir müssen sie schützen. […] Die englische Magna Carta, die ameriaknische Bill of Rights, die französische Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen und die heutigen Verfassungen der freien Welt – das sind unsere Siege über die Natur, Siege über uns selbst." „Kaffee und Zigaretten“ ist in meinen Augen anders als die anderen Bücher von Ferdinand von Schirach. Es besteht zwar auch aus mehreren kurzen Geschichten, aber wie der Klappentext es schon beschreibt, ist dieses Buch persönlicher und der Erzähler selbst steht mehr im Vordergrund. Der Schreibstil und die rechtliche Perspektive sind auch in diesem Buch vertreten und einige Kapitel werfen auch aktuelle und spannende Fragen zu unserer Gesellschaft auf, die man sich während des Lesens selbst stellt, aber mir hat manchmal ein bisschen der rote Faden gefehlt. Die Geschichten sind anders als in zum Beispiel „Strafe“ oder „Schuld“ nicht durch ein bestimmtes Hintergrundthema verknüpft. Der Großteil der Geschichten war zwar interessant, aber für meinen Geschmack leider nicht genug. Bei den vorherigen Büchern hatte ich das Gefühl, dass die einzelnen Geschichten mich jede auf ihre Art und Weise abholen, mitnehmen und in meinen Gedanken auch einige Zeit danach noch begleiten. In „Kaffee und Zigaretten“ konnten mich die meisten Geschichten nicht bewegen. Auch wenn ich so lange auf dieses Buch hingefiebert habe und es so gerne lieben würde wie die anderen Bücher, konnte es mich leider nicht komplett überzeugen. Es liest sich durch die einzelnen Geschichten schnell durch, weshalb ich es auch schnell verschlungen hatte, aber ich kann dem Buch leider nur 3 von 5 Sternen geben und ich hoffe, dass die kommenden Bücher von Ferdinand von Schirach mich wieder mehr begeistern können.

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