Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Habitat

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannendes, sehr authentisches Marsabenteuer.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
14.03.2019

Die Menschheit hat es geschafft und den Mars kolonisiert. Die erste Siedlung in Form eines Habitats nennt sich „Endeavor“ und wird als Triumph des menschlichen Forscherdrangs gefeiert. Wissenschaftler, Techniker und Astronauten arbeiten und forschen, bis plötzlich die Funksignale von der Erde verstummen. Vollkommen auf sich allein gestellt rätseln sie darüber, was auf der Erde geschehen sein könnte. Denn ohne Hilfe der Erdbewohner würde bald ein Überlebenskampf auf dem Mars beginnen … . Ähnlich wie Andy Weir in seinem atemberaubenden Debütroman „Der Marsianer“ entführt uns Peter Cawdron mit „Habitat“ in eine Zukunft, die gar nicht so weit entfernt scheint. Wissenschaftlich fundiert und äußerst spannend entwirft der Autor eine Welt, in der man sich trotz aller Schrecken die dort passieren, auf gewisse Art und Weise wohl und heimelig fühlt. Dem Autor gelingt es von der ersten Seite an, den Leser zu fesseln und in die Geschichte hineinzuziehen. Obwohl nicht wirklich viel passiert, kann man das Buch schwer aus der Hand legen, denn der flüssige Schreibstil und die Flut an Informationen schaffen es, dass man die Welt um sich herum vollkommen vergisst und unbedingt wissen will, wie es den Protagonisten ergeht. Mit einer Ausgangssituation, die man zwar aus diversen Science-Fiction-Filmen und -Büchern schon kennt, schleudert Cawdron seine Leser in ein wahres Pageturner-Szenario. Cawdron hat hervorragend recherchiert und man nimmt ihm alles, was (noch) nicht Wirklichkeit geworden ist, absolut ab. Selbstredend, dass man sich bei diesem Handlungsort natürlich sofort an „Der Marsianer“ erinnert, doch der Autor geht einen Schritt weiter und widmet sich in seinem Roman nicht nur einem einzelnen Menschen, der auf dem Mars zu überleben versucht, sondern schildert die Probleme einer ganzen Gruppe von Menschen, die aus verschiedenen Ländern der Welt stammen. Es ist wirklich mit äußerstem Geschick beschrieben, wie sich die einzelnen Nationalitäten ins Gehege geraten. Cawdron stellt in seinem Roman den Menschen in den Mittelpunkt, obwohl es in „Habitat“ auch sehr viel, um nicht zu sagen eigentlich hauptsächlich, um künstliche Intelligenz geht. Die Entwicklung des Plots ist absolut atemberaubend und, wie oben schon erwähnt, obwohl nicht viel passiert, kann man sich dem Sog dieses Buches schlichtweg nicht entziehen. Auf den ein oder anderen mag die erste Hälfte des Buches langatmig wirken, für mich war dieser langsame Einstieg ein optimales Stilmittel, um eben jene atemberaubende Spannung zu schaffen, die die zweite Hälfte des Buches dann einnimmt. Das einzige klitzekleine Manko, dass dieser Roman für mich hatte, war, dass er im Präsens geschrieben wurde. Daran musste ich mich während der ersten Seiten erst einmal gewöhnen. Wenn man aber genauer darüber nachdenkt, ist gerade die Schilderung in der Gegenwartsform ausschlaggebend für die Intensität der Geschichte. Ich hätte mir durchaus vorstellen können, dass die Story noch hundert oder mehr Seiten länger hätte dauern können, denn dann wären vielleicht die Charakterzeichnungen tiefer gehender und deutlicher geworden und der Leser hätte noch mehr Anteil an ihrem Schicksal genommen. So ist es aber leider so, dass einem trotz der unglaublichen Spannung und tollen Atmosphäre die Personen relativ egal sind. Man hätte den Plot durchaus mehr ausweiten und sogar eine Trilogie machen können, finde ich. Denn dann wäre auch das interessante Leben auf dem Mars nicht zu kurz gekommen. Und die zwischenmenschlichen Beziehungen hätten viel intensiver beschrieben und eindringlicher beschrieben werden können. Aber im Grunde genommen ist meine Kritik diesbezüglich ein Jammern auf hohem Niveau, denn „Habitat“ hat mich hervorragend unterhalten und ich freue mich schon sehr auf ein (hoffentlich) weiteres Werk des Autors. . Fazit: Spannendes, sehr authentisches Marsabenteuer. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.