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Rezension zu
Neujahr

Juli Zeh "Neujahr"

Von: Was Silke liest
14.03.2019

Während eines Urlaubs auf Lanzarote begibt sich Henning am Neujahrsmorgen mit dem Fahrrad auf den Weg nach Femés. Sehr unprofessionell ausgestattet, ohne jegliche Verpflegung, mit dem Wetter und dem steilen Anstieg kämpfend, denkt er über sein Leben nach. Er hat alles, was man sich wünschen kann: Eine intakte Beziehung, zwei Kinder und einen guten Job. Doch seine derzeitige Lebenssituation und die neue Rollenverteilung überfordert ihn. Immer wieder wird er von Panikattacken heimgesucht, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen. Als er völlig entkräftet das Bergdorf erreicht, fühlt er sich in seine Kindheit zurückversetzt und muss sich mit dramatischen Erinnerungen auseinandersetzen, die sein ganzes Leben geprägt haben… Mit ihrem sehr kurzen Neuling „Neujahr“ hat Juli Zeh eine schockierende, verstörende und sehr aufwühlende Geschichte geschrieben. In ihrem gewohnt klaren Stil versteht sie es, eine fast unerträgliche Spannung mit der notwendigen Tiefe zu schaffen. Trotz der Kürze dieses Romans werden die traumatischen Erlebnisse und schrecklichen Erinnerungen des Hauptprotagonisten äußerst intensiv geschildert. Man liest wie in Trance weiter und will unbedingt herausfinden, was mit Henning und seiner kleinen Schwester Luna geschehen ist. Was habe ich mit den beiden gefühlt und gelitten… Ein Alptraum, der noch lange nachhallt! Auch wenn dieser Roman für mich nicht an mein Lieblingswerk „Unterleuten“ heranreicht, beweist Juli Zeh dennoch mal wieder große Erzählkunst!

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