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Rezension zu
Das Haus der Verlassenen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Story konnte mich nicht einfangen...

Von: Patricia Nossol
19.03.2019

„In Gedanken sah sie Elvira durch die Tunnel hinaus in die Freiheit der Nacht laufen. In dem Augenblick, als Schwester Faith bei ihr war und ihren Kittel packen wollte, breitete Ivy die Arme aus und sprang.“ (Auszug aus „Das Haus der Verlassenen) Es war im Jahr 1956 als Ivy von ihrem Geliebten Alistair schwanger wird. Dieser bekennt sich allerdings nicht zu ihr und somit schickt man Ivy nach St. Margaret’s in ein Heim für ledige Mütter. Dort muss sie während der Schwangerschaft hart arbeiten und ist den Misshandlungen der Nonnen ausgesetzt. Ivy gibt sich auf, versucht jedoch das Leben eines kleinen Mädchens zu retten. Erst 2017 findet Samantha Harper einen von Ivy’s Briefen an Alistair in der Wohnung ihrer Großeltern. Sam ist Journalistin und wittert eine interessante Story, allerdings fragt sie sich auch, wie der Brief in den Besitz ihres Großvaters gekommen ist. Bei ihren Recherchen erfährt Sam von den unmenschlichen Zuständen in St. Margaret‘s, stößt jedoch auch auf eine Reihe geheimnisvoller Todesfälle. Eine Geschichte, die der alleinerziehenden Mutter zu Herzen geht, zumal auch ihre eigene Familie von den Ereignissen im dunklen Kloster betroffen war. Zunächst beginnt der Roman vielversprechend mit einem dramatischen Prolog. Danach springt die Handlung wechselseitig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Die ersten hundert Seiten lese ich mit Neugier und Begeisterung. Doch danach wird es ermüdend und von Seite zu Seite verworrener. Ich spüre zwar die Dramatik zwischen den Zeilen, doch bin ich nicht mitten im Geschehen, kann nicht mit den Charakteren fühlen. Letztere schienen mir blass inszeniert. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Der Kernproblem ist ziemlich schnell erzählt und danach fehlen mir die Spannungsmomente. Dabei schreibt die Autorin flüssig. Ihre Sprache ist gut verständlich, die Wortwahl gefällt mir. Emily Gunnis hat für meinen Geschmack zu viele Nebenschauplätze aufgerufen. Am Ende schein mir die Auflösung einiger Details nicht schlüssig. Merkwürdigerweise beschlich mich beim Lesen des Handlungsstrangs aus der Vergangenheit das Gefühl, dass er nicht in den 1950er Jahren spielt, sondern ca. 50 bis 100 Jahre früher. Insgesamt ist „Das Haus der Verlassenen“ ein solider Roman, dem ich ein wenig mehr Gradlinigkeit, Lebendigkeit und Plausibilität gewünscht hätte. Leider für mich nur eine 3 Sterne Leseempfehlung!

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