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Rezension zu
Die Frauen von Salaga

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Intensive Einblicke in ein früheres Afrika

Von: Buchperlenblog
20.03.2019

Mit der Lektüre dieses Buches begibt man sich in das Afrika der früheren Tage. Wie auch diese Kultur der unseren fremd ist, so sind es auch die Namen. Ich gebe zu, ich hatte zu Beginn einige Schwierigkeiten, denn man folgt in diesem Buch zwei Handlungssträngen. Der eine Weg folgt Aminah, einer jungen Frau, die brutal aus ihrem Zuhause in Botu gerissen wird, von Sklavenhändlern ge- und ihrer Wurzeln beraubt. Der andere Weg zeigt uns Wurche, ebenfalls jung, ebenfalls vom Schicksal gezeichnet. Sie ist die Tochter des Königs von Salaga-Kpembe, ein mächtiger Mann seiner Zeit. Sie will bei den Verhandlungen mit den Europäern dabei sein, will ihrem Vater helfen und wird doch immer wieder in ihre Rolle als Frau zurückgedrängt. Als sie schließlich aus taktischen Gründen zwangsverheiratet wird, bricht etwas in ihr auseinander. Zu beiden Geschichten, die sich Schritt für Schritt immer weiter verweben, gehören viele Namen von Familienangehörigen, die sich für uns Europäer zuerst etwas anstrengend zuordnen lassen. Die Rede ist von Na, von Issa-Na, von Mma, Etuto und vielen mehr. Beinahe hätte ich mir zwei Familienstammbäume aufgezeichnet, um den Geschichten besser folgen zu können. Auch werden afrikanische Gerichte oder Traditionen mit Namen bezeichnet, die man zu gern direkt nachschlagen würde. Hier wäre es wirklich schön gewesen, wäre ein kleines Glossar an das Buch angeschlossen gewesen. Nichtsdestotrotz hatte ich mich irgendwann häuslich niedergelassen in dieser Geschichte und folgte mit Staunen, wie zwei junge Frauen ihrem Licabili – Schicksal – zustrebten. Im Grunde genommen wollen beide dasselbe: Ihr Leben selbst in die Hand nehmen, und beiden werden von außen Steine in den Weg geworfen,die sie zwar behindern, aber nicht beirren. Die Erzählstruktur ist dabei ein Auf und Ab. Mal vergehen innerhalb weniger Zeilen viele Wochen, mal verweilt man lange in einem einzigen Augenblick. Das Schicksal der beiden, sowie auch das weitere Schicksal Afrikas berührte mich und jagte mir am Ende einen kleiner Schauer über den Rücken. Ayesha Harruna Attah wurde zu dieser Geschichte von dem Leben ihrer Urgroßmutter inspiriert und man hört ihr an, dass sie weiß, von was sie erzählt. Fazit Hat man sich einmal mit den vielen Namen angefreundet, die auf einen einprasseln, erlebt man Teile zweier Leben, die unterschiedlicher und zugleich identischer nicht sein könnten. Und die einen in eine fremde Welt entführen, die man viel zu selten betritt.

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