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Rezension zu
Die Vergessenen

Die Vergessenen von Ellen Sandberg - ergreifend und packend

Von: Timos Blog
20.03.2019

2017 erschien der Roman von Ellen Sandberg, hinter der im Übrigen die begnadete Krimiautorin Inge Löhnig steckt. Auf gelungene Weise verstrickt das Buch einen fiktiven Kriminalfall mit historischen Wahrheiten und geht direkt unter die Haut des Lesers. Die Geschehnisse aus „Die Vergessenen“ Es ist das Jahr 2013. Der Autohändler Manolis Lefteris lebt in München. Neben seiner offiziellen Tätigkeit erledigt er die dubiosen Aufträge eines Rechtsanwalts. Als er die Aufgabe erhält, alte Akten aufzutreiben, scheint es ein Routine- Job zu werden. Denn die Unterlagen befinden sich in dem Besitz einer alten Dame, die im Koma liegt. Im Laufe seinen Nachforschungen begegnet er Vera Mändler, ihres Zeichens Journalistin und Nichte der in die Tage gekommenen Signora. Während dieses Auftrages stoßen sie auf ein Familiengeheimnis von höchster Brisanz und Lefteris muss eine Entscheidung treffen… Die Familiengeschichte beginnt im Jahre 1944 mit Kathrin Mändler. Die junge, enthusiastische Krankenschwester arbeitet in einem psychiatrischen Krankenhaus, wo sie den charismatischen Arzt Karl Landmann kennenlernt. Sie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Als sie Landmanns Einstellung zu „unwertem Leben“ erkennt und feststellt, dass dessen Arbeit viele Menschenleben bedroht – so auch ihr eigenes – ist es fast zu spät. Die fesselnde Geschichte mehrerer Generationen. „Die Vergessenen“ erzählt die dramatische Geschichte einer Familie und ist zugleich ein gut gemachter Krimi. Denn gemeinsam werden Moral, Gerechtigkeit und Recht thematisiert. Auf sehr eindrückliche Weise wird stellvertretend gezeigt, wie Kriegsverbrechen sich über Generationen hin, auf eine Familie auswirken können. So zeigt der Roman auf, wie Einzelne mit Verantwortung und Schuld umgehen oder voller Schamgefühl schweigen. Geschickt stellt die Autorin den Zwiespalt der Charaktere dar und wie sie den inneren Konflikt, zwischen Handeln und Verstand, wahrnehmen. Darüber hinaus spielt die Geschichte inmitten der Mühlen der Justiz und deren Untergrabung. Der Roman nimmt Bezug darauf, wie mit ehemaligen NS-Verbrechern verfahren wird – sie führen weiter ihre Ämter aus, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden. Deshalb lässt sich dieses Buch, wie auch bei den psychologisch-spannenden Romanen von Joy Fielding, nicht so schnell aus der Hand legen.

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