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Rezension zu
Die Lüge

Drei Wahrheiten, eine Geschichte - Spannung bis zum Schluss

Von: Maicabra
22.03.2019

Stella wird vorgeworfen, Christopher kaltblütig erstochen zu haben. Sie sitzt deswegen im Gefängnis und alles läuft auf eine Gerichtsverhandlung hinaus. Doch ist sie ein unschuldiges Opfer vorschneller Ermittlungen oder eine kaltblütige Mörderin? Darum dreht sich der Roman „Die Lüge“ von Mattias Edvardsson. Zunächst lässt uns der Autor die Sicht des Vaters einnehmen. Man erfährt etwas über die familiären Beziehungen, bis dieses unglaubliche Ereignis über die Familie hereinbricht. Durch Rückblenden in die Vergangenheit wird spannend geschildert, wie nach Unschuldsbezeugungen erste Zweifel wach werden und sich die Krise auf Familie und Freunde auswirkt, bis die Sicht des Vaters plötzlich endet und wir Stella’s Perspektive einnehmen. Der Leser wird von der bis dahin nicht unbedingt sympathisch gewordene junge Frau mit in ihre Zeit im Gefängnis genommen und sieht aus ihrer Sicht ihre Kindheit und die Beziehung zu ihren Eltern, lernt verstehen wie die Reaktionen ihrer Eltern sie geprägt haben und die Dinge gelaufen sind, wie sie sind. Im spannendsten Moment – der Tatnacht – endet Stella’s Schilderung und ihre Mutter erzählt aus ihrer Sicht wie es sich anfühlt, dem Prozess der eigenen Tochter zusehen zu müssen. Auch hier kann der Leser sich durch Rückblenden in ihre Empfindungen und Entscheidungen versetzen. Die drei Erzählperspektiven knüpfen aneinander an und bauen auf einander auf und das macht diesen Roman besonders. Man lernt die Protagonisten und ihre Vergangenheit individuell kennen, samt den inneren Konflikten, mit denen sie angesichts der für alle unfassbaren Situation zu kämpfen haben. „Die Lüge“ ist von Anfang an spannend und lässt einen gerne weiterlesen, wird im Verlauf immer packender, sodass man es nicht erwarten kann, zu erfahren wie sich die Ereignisse wirklich abgespielt haben. Der Roman zeigt, wie unterschiedlichen Vater, Mutter und Tochter Vergangenheit und Gegenwart wahrnehmen und thematisiert vor einem spannenden Geschehen die komplizierte Beziehung zwischen Eltern und Kindern sowie die Auswirkungen unserer Kindheitserfahrungen auf unser erwachsenes Ich. Absolut empfehlenswert für jeden, der spannende Geschichten mit etwas mehr Tiefsinn liebt.

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