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Rezension zu
On The Come Up

"You can´t stop me on the come up" - Brianna Jackson

Von: Melanie E. aus Leopoldshöhe
24.03.2019

"The Hate U give" der Autorin Angie Thomas hat mich schwer begeistert, daher freute ich mich auf sehr auf ihr neustes Wer "On The Come Up". Auch hier werden Konflikte groß geschrieben, innerhalb von Schulen und Familien. Mitunter wird auch Bezug zu "The Hate U Give" genommen, wobei es nicht zwingend notwendig ist, dieses Buch zu kennen. Brianna (kurz Bri) ist eine sehr starke Persönlichkeit. Ihr Vater erschossen, die Mutter wird innerhalb des Geschehens arbeitslos und Trey ihr Bruder versucht durch diverse Jobs die Familie am Leben zu erhalten. Da die finanzielle Lage sich zuspitzt, ist es Bris dringender Wunsch durch Musik Geld zu verdienen. Sie bekommt dazu auch die Möglichkeit, muss aber letztendlich dafür ihre Seele verkaufen. Es ist definitiv eine Begabung zu erkennen und das soll schamlos ausgenutzt werden, um Bris Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Bris Rap "On The Come Up" erhält im Internet viele Klicks und sie wird plötzlich gesehen, wobei ihre Texte missverständlich wirken. Für sie war es eine Verarbeitung der Gewalt die ihr widerfahren ist. Da Bri erst 16 Jahre alt ist, bedarf es der Unterschrift der Mutter um Plattenverträge einzuheimsen, aber diese ist nicht sonderlich darüber erbaut, das ihre Tochter in die Fußstapfen ihres Vaters treten will. Letztendlich zeigt sich, das dieser die Rolle, die er annehmen musste für den Erfolg, mit dem Leben bezahlt hat. Es ist ein Blick in eine beängstigende Welt, die mir fremd und unbekannt ist. Die Unterschiede der Hautfarben in den USA wird verdeutlicht und die verschiedenen Gruppierungen und Gangs hervorgehoben. Waffen und Drogen sind ein großes Thema und auch nicht nebenbei dargestellt, sondern immer wieder in die Story einfließend. Bri selbst hat keine unbeschwerte Kindheit. Der Vater tot und die Mutter Drogenabhängig. Bri und ihr Bruder wachsen zum Teil bei ihren Großeltern auf und hätten auch jetzt dort einen geschützten Ort, zumindest in der Darstellung ihrer Oma. Letztendlich ist es ein Tauziehen, wobei Bri nun selbst bestimmend einwirken kann, wie sie leben möchte. Angefüllt mit vielen Probleme und Konflikten lesen wir von einem jungen Mädchen und ihrem Traum. Bri hat ständig und immerzu Worte in ihrem Kopf, die sie zu Raps umformuliert. Erste Erfolge stellen sich relativ schnell nach einem gewonnenen Battle gegen Milez ein. Wohin aber wird dieser Erfolg führen? Geld kann nicht das Mittel zum Zweck sein, um dabei alle bisher gelebten inneren Werte zu verdrängen, auch wenn es zum Erhalt und Unterstützung der Familie dient. Der Zwiespalt in dem sich Bri befindet wird schnell deutlich und es erfüllt mich fast schon mit Stolz als sie sich zu einer noch stärkeren Persönlichkeit entwickelt als zuvor dargestellt. Die Brisanz der Thematik ist mitunter belastend und dennoch geht von "On The Come Up" ein starker Sog aus, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ein Roman, der der angegebenen Zielgruppe junger Leser_innen absolut angemessen ist. Es ist ein gewaltig dargestelltes Bild einer anderen Lebensart. Kultur und Religion, die auf uns einströmt, die aber wichtig ist zu kennen und zu erkennen, um dann daraus dann zu lernen. Ich bin begeistert von dem dargestellten Bild der Autorin, die es erneut geschafft hat, mich in ihren Bann zu ziehen. Ein komplett anderes Buch als "The Hate U give" , aber definitiv nicht unbedeutender. Absolute Leseempfehlung! Natürlich hat "On The Come Up" hier und da kleine Schwachstellen, wenn man in den Vergleich gehen würde, aber dem mag und will ich mich nicht stellen. Ich las einen Jugendroman mit einer außergewöhnlich Protagonistin deren innere Stärke mich letztendlich überzeugt hat. Ich konnte mitleiden und mich freuen darüber, das am Ende Aussprache und Versöhnung stattgefunden hat und ein Neuanfang der Familie möglich gemacht wurde. In meinen Augen eine sehr gelungene Botschaft und ein Roman, der mich sehr zum Nachdenken anregen konnte. Offizielle Playlist zum Buch auf Spotify!

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