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Rezension zu
Sofia trägt immer Schwarz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leider sehr durchwachsen

Von: Belle Novelle
24.03.2019

Sofia ist Einzelkind, schläft aber mit einem zweiten leeren Bett in ihrem Kinderzimmer. Sie wird in eine Familie hineingeboren, in der sich Vater und Mutter streiten und sich ein zweites Kind wünschen. Vergeblich. Ihre Mutter leidet zunehmend an Depressionen und zieht sich zurück. Ihr Vater geht eine Affäre mit einer Kollegin ein, möchte sich aber nicht von seiner Frau scheiden lassen. Dazwischen lebt Sofia rebellisch und ringt nach Aufmerksamkeit. Zur Erstkommunion schneidet sie sich die Haare ab, wird magersüchtig und findet auch in ihrem zukünftigen Leben niemals Halt. In ihren Rollen als Schauspielerin blüht sie auf und scheint wie ausgewechselt. Sie ist glücklich. Doch sobald die Kameras aus sind, ist sie wieder Sofia: Eine einsame Frau, die nach Liebe lechzt, doch jeden Menschen von sich wegschiebt. Eine Gefangene ihrer selbst. Nach dem Roman Acht Berge war ich sehr von Paolo Cognettis Schreibart angetan. Ich ging mit hohen Erwartungen an dieses neue Buch und freute mich über schöne Naturbeschreibungen und eine sanfte, feinfühlige Art mit Worten umzugehen. Leider wurde ich etwas enttäuscht. In Sofia trägt immer schwarz ist in keiner Weise der Cognetti zu finden, den ich so sehr mochte. Er schreibt sehr abstrakt – der Text ist fragmentarisch zusammengesetzt – was mir auf der einen Seite gefällt, doch auf der anderen hätte er nach meinem Geschmack die Geschichte noch in extremere Richtungen lenken müssen. Ich habe viel Spaß an Formspielen und skurrilen Erzählungen, doch hier fehlt mir etwas. Es fehlt ein Wiedererkennungswert, denn leider ist der Inhalt sehr kurzweilig, was hier heißen soll: Am nächsten Tag wusste ich nicht mehr worum es ging. Interessante Ansätze, die mich leider etwas enttäuscht zurückgelassen haben. Daher gibt es leider für diese Buch keine Leseempfehlung von mir.

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