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Rezension zu
Joe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Derbe Sprache mit detailreichen (Natur-) Beschreibungen

Von: miss_lia48
25.03.2019

INHALT: Gary Jones schätzt sein eigenes Alter auf 15, hat bisher in sieben Staaten gelebt und nie eine Schule besucht. Seine fünfköpfige Familie ist obdachlos und macht sich mit ihren wenigen Habseligkeiten auf den Weg nach Mississippi. In London Hill finden sie schließlich Unterschlupf in einem alten und verlassenen Blockhaus tief im Wald. Während der gewalttätige Vater des Jungen alles dafür tut, um an alkoholische Getränke zu gelangen, starrt die Mutter meistens nur noch apathisch vor sich hin. Seiner Schwester Fay passt die Wohnsituation so gar nicht in den Kram und die kleine Dorothy ist mittlerweile komplett verstummt. Gary ist klar, wenn sie überleben wollen, muss er dringend Arbeit finden! Auf seiner Suche lernt er Joe kennen, ein ehemaliger Häftling, dem der Junge leid tut. Er bietet ihm einen Job an, doch Vater Wade funkt gehörig dazwischen. Und so lassen die Auseinandersetzungen nicht lange auf sich warten... MEINUNG: Zu Beginn musste ich mich erst einmal an den Schreibstil gewöhnen. Wenn von Gary und seinen Familienmitgliedern die Rede ist, werden diese meistens "der Junge", "das Mädchen" und "der/ die Alte" genannt, was zunächst etwas Distanz aufbauen kann. Doch nach einigen Seiten hatte ich mich daran gewöhnt und bin damit gut zurecht gekommen. Die Sprache würde ich stellenweise als etwas "derb" bezeichnen. Manchmal bin ich da etwas empfindlich. Hier war das gerade noch in einem Bereich, der sich für mich lesen lässt, mit dem ich mich aber nicht durchgängig wohlgefühlt habe. Ganz wunderbar gefielen mir die detailreichen Beschreibungen, vor allem von der Natur. Durch die anschaulichen Schilderungen konnte ich mir die Umgebung gut vor Augen führen und auch das Cover vom Buch passt toll dazu. Lediglich in Situationen wie z.B. beim Auseinandernehmen eines Tieres oder bei Beschreibungen einer Wundversorgung, hätte ich die Liebe für's Detail nicht unbedingt benötigt - was natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks sein dürfte! Mit Gary hatte ich immer wieder Mitgefühl, vor allem weil sein Vater sich so verantwortungslos benimmt. Der zum Teil recht trostlosen Thematik des Buches, setzt Gary mit seinem Optimismus und Schaffensdrang gekonnt entgegen, so dass mir die Geschichte nicht zu düster vorkam. Die sich eher langsam entwickelnde Handlung sorgt für eine gewisse Authentizität. Etwas zu konstruiert war mir dagegen Garys Ahnungslosigkeit von der Welt, vielleicht weil sie für den Leser erst gegen Ende des Buches richtig deutlich wird, statt von Anfang an. Ich hätte noch etwas mehr Spannung bei diesem Buch erwartet, was das Buch aber nicht zwingend benötigt. Dass das Ende doch an einigen Stellen offen bleibt, gefällt mir an dieser Geschichte recht gut. Bei mir wirkte das Buch dadurch noch lange in mir nach... FAZIT: Eine etwas derbe Sprache mit wunderbar detailreichen (Natur-) Beschreibungen, gepaart mit einer etwas düsteren Thematik, der der Optimismus des Protagonisten entgegen steht. Leseempfehlung und 4/5 Sterne!

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