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Rezension zu
Mein Name ist Judith

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gegen das Vergessen

Von: Ariettas Bücherwelt aus Traben-Trarbach
27.03.2019

Inhaltsangabe: Quelle Penguin-Verlag Wien in der nahen Zukunft. Seit einem Attentat auf dem Hauptbahnhof ist der Ausnahmezustand zur Regel geworden. Auch die Welt des Autors León Kortner ist aus den Fugen geraten: Bei dem Anschlag sind Frau und Tochter umgekommen, seitdem führt er ein Leben unter Toten. Einsam versucht er einen Roman über die jüdische Familie Klein zu schreiben, die bis zur Flucht vor den Nazis eine Buchhandlung in dem Haus führte, in dem León wohnt. Eines Morgens sitzt ein fremdes Mädchen in einem altmodischen Mantel in seiner Küche. Wer ist diese Judith, die behauptet, dass ihrem Vater der Buchladen gehört? Mit großem Feingefühl erzählt Martin Horváth von Verfolgung, Flucht und Exil einer jüdischen Wiener Familie und zieht Parallelen zu unserer Zeit – ein kluger, eindringlicher Roman über die Macht des Erzählens und das Vergessen, Vergessen-Wollen und Nicht-vergessen-Können. Meine Meinung zum Autor und Buch: Martin Horváth, hat mit seinem zweiten Buch, einen sehr brillanten, Anspruchsvollen und klugen Roman geschrieben. Eine Geschichte die einem sehr fordert beim Lesen, die ist sehr tiefgründig, ein geschehen das einem beim Lesen sehr fesselt, wenn man sich mal festgebissen hat. Sein Schreibstil, ist sehr Einfühlsam, Stilsicher, Bildhaft und flüssig. Die Geschichte seines Haupt Protagonisten León, basiert auf dessen Erinnerungen, auch um das Vergessen, den Kampf des Überleben und die Unmenschlichkeit. Gleichzeitig ist diese Geschichte auch ein Mahnmal an eine mit der dunkelsten Epochen unserer Geschichte, und an unsere Politik heute. Beim Lesen dachte ich oft an den Satz: Die Geister die ich rief, aus dem Zauberlehrling von Goethe . Ergreifend, fordernd von der ersten bis zur letzten Seite. Oft fragte ich mich was ist real, oder sind es León Geister, die in seinem Kopf gegenwärtig sind. Man wird ob man es will oder nicht, in den Strudel der Geschichte gezogen. Mit viel Feingefühl hat er den Autor León Kortner, beschrieben , ein traumatisierten Menschen, der sein liebstes bei einem Anschlag verloren hat, seine Frau und Tochter. Er kann die beiden nicht vergessen, auch nicht die Familie Klein,eine Jüdische Familie die in dem Haus und seiner Wohnung wohnte. Er schreibt an deren Geschichte, die vor den Nazis damals fliehen mussten. Es ist als ob er die Geister von Damals zum Leben erweckt hätte, den plötzlich taucht diese kleine Judith auf, ich sah sie an seinem Küchentisch sitzen,in ihrem altmodischen grauen Wollmäntelchen und der roten Mütze auf dem Kopf. So plötzlich wie sie auftauchte aus dem nichts, so oft verschwindet sie auch wieder. Man spürt hier León Ratlosigkeit , seine Selbstzweifel und die innere Zerrissenheit. Den sie kann es ja nicht sein, ist sie ein Geist oder spielt ihm sein Gehirn einen Streich. Langsam gehen beide aufeinander zu, den Judith behauptet immer noch die Tochter vom Buchhändler Klein zu sein. Den die Familie gibt es schon lange nicht mehr, und so fängt León an, für Judith die Geschichte ihrer Familie zu erzählen. Sie ist voller Wehmut und trauriger Erinnerungen. Eine Botschaft die einem Nachdenklich macht, eine Geschichte mit einem berührenden und versöhnlichen Ausgang, alle losen Fäden laufen zu einem ganzen zusammen. Ich kann diesen Roman nur Empfehlen zu Lesen.

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