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Rezension zu
Nichts weniger als ein Wunder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Fesselnd bis zur letzten Zeile

Von: Catherine Oertel
28.03.2019

»Nichts weniger als ein Wunder« von Markus Zusak ist ein ganz außergewöhnliches Buch, sehr ergreifend, traurig, berührend und wunderschön. Der Roman erzählt die Geschichte von fünf Brüdern aber nicht nur, da ist so viel mehr. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Trauer und Verlust aber auch Hoffnung, Liebe und Vergebung. Eine Familiengeschichte der besonderen Art. Ich habe viel gehört über den Autor und das Buch, bisher aber noch keine Bücher des Autors gelesen. Ich weiß, dass die Bücherdiebin von ihm ist, aber das Buch ging damals irgendwie komplett an mir vorbei. Also war ich recht unbelastet, als ich in »Nichts weniger als ein Wunder« einstieg. Anfangs brauchte ich einige Kapitel um mit dem besonderen Schreibstil Zusaks zurechtzukommen, aber dann packte es mich und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Geschichte erzählt sich mit einem ganz besonderen Charme. Sie ist nicht laut oder schreiend, nein…, sie ist eher eine Geschichte der saften, leisen Töne, liebenswert erzählt, dennoch wurde nichts beschönigt. Anspruchsvoll, berührend, unvergleichbar…, die Geschichte hallt in meinem Inneren nach und lässt mich nicht mehr los. Es ist schwer das gelesene in Worte zu fassen. Das Buch ist - chaotisch - ein bunt gewürfelter Haufen kleinerer Anekdoten die sich aneinanderreihen und zu einer großen Familiensaga zusammensetzen. Aber es ist auch berauschend, fesselnd, verwirrend, berührend, genial – eben ein ganz besonderer Roman. Kennt ihr die Szene aus dem Film Forrest Gump als Tom Hanks, auf den Bus wartend, auf der Bank sitzt und wildfremden Leuten aus seinem Leben erzählt? Er kommt von einem Ereignis zum anderen und erzählt seine Geschichte. So ähnlich ist es hier, Zusak lässt Matthew, den ältesten der Brüder an der alten Schreibmaschine – liebevoll der olle Klapperkasten genannt – die Geschichte der Dunbar Brüder erzählen. Matthew fängt an zu erzählen: wie er da sitzt und die Geschichten aufschreibt, wie der olle Klapperkasten zu seinem Namen kam. Erinnerungen kommen hoch und so wie sie ihm ins Gedächtnis purzeln so fließen sie auf das Papier. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Er erzählt über seine Mutter, seinen Vater, wie sie sich kennenlernten, wie sie ihre Kindheit verbrachten, wie sie lebten bevor sie eine Familie wurden. Dann die Zeit an die er sich selbst erinnert. Die Höhen und Tiefen, den Zusammenhalt und den Absturz. Er erzählt die Geschichte von Clay dem vierten Dunbar Bruder. Der, der eine Brücke baute. Eine Brücke im realen, aber auch im übertragenen Sinn. Eine Brücke die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verband. Eine Brücke die Wunden heilte, eine Brücke die die Familie zusammenführte. Und man klebt als Leser förmlich an den Zeilen. Ich lache hell auf und denke ja genau, dass kenn ich auch und bin ein paar Seiten weiter zu Tode betrübt. Ich fühle mit den Figuren mit, kann mit ihnen weinen und lachen aber auch Hoffnung schöpfen. Ich bin von dem Buch total begeistert, aber ich kann auch verstehen, wenn jemand sagt, dass er mit dem Schreibstil nicht zurechtkommt. Man muss diese Art des Schreibens mögen, aber wenn man sich darauf einlässt, dann ist die Geschichte einfach genial und etwas ganz besonderes. Fazit: »Nichts weniger als ein Wunder« ist ein anspruchsvolles, einzigartiges, emotional berührendes Buch über die Liebe, das Leben, die Hoffnung und den Tod. Über Brüder die zurückgelassen wurden, die wie sie es nennen würden - ermordet wurden - aber einfach nicht sterben konnten. Es ist aufwühlend und gleichzeitig wunderschön. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Fesselnd bis zur letzten Zeile.

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