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Rezension zu
Die Frauen von Salaga

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mutige Frauen von Salaga

Von: Buecherseele79
09.04.2019

Salaga Ende 19. Jahrhunderts. Aminah lebt mit ihren Geschwistern, Müttern und Vater ein ruhiges Leben in einem Dorf, ihr Vater verkauft Schuhe die er selbst herstellt. Ihr Leben ist einfach aber glücklich...doch dies ändert sich schlagartig als der Vater von einer seine Reisen nicht mehr Heim kehrt und Sklavenhändler das Dorf brutal überfallen und Aminah sowie ihre Geschwister ihrer glücklichen Kindheit entreissen.... Wurche lebt ein gehobenes Leben, zusammen mit ihren Brüdern wetteifert sie um die Aufmerksamkeit ihres Vaters Etuto. Wurche möchte mit ihrem Vater die Verhandlungen mit den Verbündeten übernehmen, doch ihr Vater hat andere Pläne mit ihr und somit muss sich Wurche der Zwangsheirat beugen... 2 Frauen, 2 Schicksale und doch werden beide einen gemeinsamen Weg finden.... Die Autorin Ayesha Harruna Attah ist selbst in Ghana geboren und lebt mittlerweile wieder im Senegal. Sie erzählt in diesem Buch „Die Frauen von Salaga“ die Geschichte ihrer Ururgroßmutter. Dass die Autorin sich mit der ganzen Thematik intensiv auseinandergesetzt hat ist alleine an ihrem Schreibstil zu bemerken. Sie schreibt so bilderhaft, so intensiv, so bunt dass ich ständig bunte Bilder vor Augen hatte, die Trommeln gehört habe, ich war auf den verschiedenen Märkten, Pferderennen, Verhandlungen, habe Gerüche und Geräusche vor Augen gehabt. Alleine deswegen lohnt es sich schon dieses Buch zu lesen! Die zwei Protagonisten Wurche und Aminah habe ich beide sofort in mein Herz geschlossen, unterschiedlicher könnten ihre Leben nicht sein, und doch müssen sie sich gewissen Gesetzen, Familien und Traditionen beugen, wirklich frei sind beide nicht. Mit Aminah leidet man starkt mit, die Autorin beschreibt hier sehr deutlich und ungeschönt wie es damals zu Sklavenmärkten kam bzw. wie man diese Sklaven „ für sich gewinnen“ konnte, es war ein lukratives Geschäft. Menschenleben, Schicksale von Familien haben hier nicht interessiert. Wurche ist sehr selbstbewusst und darf zwar einiges als Tochter von einem Stammesanführer aber auch hier wird sehr schnell klar, sie ist immer noch eine Frau und ein König kann nicht auf alle Wünsche seiner Tochter Rücksicht nehmen, auch sie muss sich Familie, Traditionen und Wünschen von anderen Menschen richten. Zwei Welten und doch merkt man als Leser sehr schnell- in gewissen Bereichen sind sie sich erschreckend ähnlich. Auch ein sehr interessanter Aspekt der in diese Geschichte mit einfließt ist die Verhandlungen und Machtverteilungen durch die Kolonialmächte, hier mit Deutschland, England und Frankreich. Jedes Land wollte sich ein Stück von Afrika „erkaufen“, es sich zu Eigenen machen, es beherrschen, mit dem König oder Stammesanführer zusammenarbeiten. Ob dies immer von Vorteil für ein Land, ein Dorf, eine Stadt war wird in diesem Buch auch sehr interessant und gekonnt dargestellt. Dieser Roman bringt einem ein Afrika von früherer Zeit intensiv sehr nahe und besticht durch einen tollen und bilderhaften Schreibstil, mit zwei starken Protagonisten und eine Entwicklung die glaubwürdig und fantastisch beschrieben ist. Mich konnte dieser Roman auf jeden Fall begeistern und ich spreche für dieses Buch eine ganz klare Leseempfehlung aus!

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