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Rezension zu
Mehr als tausend Worte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Junge Liebe – überlebt sie in den Wirren des 2. Weltkrieges?

Von: Chrissi66
17.04.2019

Lilli Beck gelingt es einmal mehr, mich an ein Buch zu fesseln. Nach den ersten Seiten konnte ich diesen Roman nicht mehr zur Seite legen. Die mit vielen Details beschriebenen Umstände, unter denen Alizas Familie als Juden zu (über)leben versucht, sind kaum zu ertragen. Trotzdem gelingt es der Autorin durch die Liebesbeziehung von Aliza und Fabian einen kleinen Lichtblick in das ansonsten sehr tragische Geschehen zu zaubern. Der Roman beschreibt die Zeit von 1938 bis Ende 1945. Während man über das Leben von Aliza in London stets auf dem Laufenden gehalten wird, erfährt man in einigen Kapiteln, wie es der Familie in Berlin ergeht. Aliza erhält von Fabian ab und an Briefe, die allerdings meistens schon einige Zeit unterwegs sind, bis sie bei ihr ankommen. Nach Kriegsende ist sie deshalb nicht wirklich informiert, wie es ihrer Familie und ihrem Liebsten geht. Haben sie alle überlebt? Es ist Lilli Beck gelungen, die voranschreitende Ausgrenzung und Vernichtung der Juden in Deutschland und die Kriegsjahre am Beispiel einer ganz normalen Familie sehr bewegend zu beschreiben. Verpackt mit einer Liebesgeschichte nimmt man als Leser noch mehr Anteil und versucht sich in die beschriebenen Situationen und Menschen hineinzuversetzen. Gerade über die „Kinderauslandsverschickung“ habe ich bisher nicht viele Informationen gehabt. Durch diese Geschichte habe ich hier einiges „hautnah“ erfahren, die Autorin hat darüber intensiv recherchiert und das in ihren Roman eingearbeitet. Es geht in diesem Buch um Mitgefühl, um das „Nicht vergessen“! Das ist Lilli Beck gelungen. Mit ihrer Geschichte berührt sie die Leser. Das Ende hätte ich mir etwas ausführlicher und „dramatischer“ gewünscht, es kam doch sehr plötzlich. Hier hätte man für meinen Geschmack noch mehr Spannung einbauen können. Fazit: Gerade Generationen, die nur noch aus der Erinnerung der Großeltern oder aus Reportagen etwas über die Nazizeit erfahren können, erleben durch diesen Roman fast hautnah, was es bedeutet ausgegrenzt und letztendlich vernichtet zu werden. Die Erinnerung daran darf niemals erlöschen!

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