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Rezension zu
Gott wohnt im Wedding

Das Gedächtnis eines Hauses

Von: Jane Heinrich
25.04.2019

Regina Scheer verwebt in diesem Buch die Geschichten der Menschen, die ein Haus im Berliner Wedding über die Zeit seit seinem Bau am Ende des 19. Jahrhunderts bis heute bevölker(t)en. Und sie läßt auch das Haus selber zu Wort kommen, das aus seinen Erinnerungen berichtet. Das Haus hat viele Menschen kommen und gehen sehen, ihr Leid, ihr Glück, ihre Hoffnungen und Enttäuschungen. Die Geschichten dieser Menschen verbinden sich mit der deutschen Geschichte, dem Unrecht, das Juden und Sinti wie Roma geschah. In den Personen Gertrud Romberg, der ältesten Hausbewohnerin, ihrer Nachbarin Laila Fidler, einer Sintiza und Leo Lehmann, der sich im Dritten Reich als untergetauchter Jude im Haus versteckt hatte und nun in den Wedding zurückkehrt, verbinden sich sich die diversen Handlungsstänge. Die Autorin schafft einen Kosmos von Menschen, verwebt ihn mit vielen historischen Details und gibt auch das Schicksal der heutigen zugewanderten Roma aus Rumänien authentisch wieder. Unser Umgang mit ihnen und das Ignorieren des Schicksals der verfolgten Sinti und Roma im Dritten Reich stimmen mich als Leserin nachdenklich und ich kann das Buch allen empfehlen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen wollen und dabei die Menschen kennenlernen wollen, die die Autorin in großartiger Weise geschaffen hat.

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