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Rezension zu
GIER - Wie weit würdest du gehen?

Äußerst spannend und erstklassig konstruiert

Von: Daggi
06.05.2019

Die Protagonisten und ihre Geschichte Die Menschen gehen auf die Straße, denn es droht eine neue Weltwirtschaftskrise. Nur ein paar einzelne Menschen, die schon ein stattliches Vermögen besitzen, bekommen den Hals nicht voll genug. Bei einem Gipfeltreffen will ein Nobelpreisträger ein Konzept vorstellen, mit dem jedem geholfen wäre, doch er stirbt kurz zuvor bei einem Autounfall. Der Altenpfleger Jan Wutte hat gesehen, dass es sich um keinen Unfall sondern um Mord handelt. Als die Polizei ihm nicht glaubt und ihn sogar selbst verdächtigt, flüchtet er – verfolgt von der Polizei und einer Reihe von Männern, die ihn, den einzigen Zeugen ihrer Tat, ausschalten wollen. Meine Gedanken zum Buch Marc Elsberg hat mir in den bisherigen Büchern zunächst immer das Gefühl vermittelt, was er schreibt, ist reine Fiktion. Beim Lesen wurde mir nach und nach klar, dass viel zu viel Realität hinter den Geschichten steckt. „Gier“ spielt mit der Aussage, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden und auch das ist in der heutigen Zeit eher Realität, als Fiktion. Der Autor arbeitet auch in diesem neuen Buch mit mehreren Handlungssträngen. Während die Reichen auf einer Konferenz hinter vorgehaltener Hand Deals abschließen, um sich noch mehr zu bereichern, kommt es zu erstklassig organisierten Demonstrationen, die weltweit für Aufsehen sorgen. Zur gleichen Zeit ist Jan Wutte auf der Flucht und der Leser kann die Ermittlungen der Polizei, sowie die Recherchen von Wuttes Jäger verfolgen. Marc Elsberg füttert seine Leser mit Details über Wirtschaft und Mathematik, um ihnen den Lösungsansatz des verstorbenen Nobelpreisträgers näher zu bringen. Er behilft sich dabei seines Protagonisten Jan Wutte. Der junge Altenpfleger hatte bislang wenig Interesse an der Mathematik und muss sich im Roman alles Wissens erarbeiten, so dass das komplexe Thema auch dem Leser verständlich wird, der sich bislang noch nicht mit Mathematik und Ökonomie auseinander gesetzt hat. Marc Elsberg hat ein Geflecht aufgebaut, dass sich nach und nach entwirrt. Dabei setzt er nicht nur auf tatsächliche Ereignisse, wie zum Beispiel die Arbeit von Ole Peters am London Mathematical Laboratory, sondern auf eine bunte Mischung von Menschen, die sich nach und nach um seinen Protagonisten gruppiert. Der wissenschaftlichen Lösungsansatz wird übrigens auf der Seite http://bauernfabel.org/ erörtert. Der Autor konnte mich erneut begeistern. Der Thriller ist äußerst spannend und erstklassig konstruiert. Die Details sind sehr gut recherchiert und die komplexen Erläuterungen werden so heruntergebrochen, dass jedem Leser, unabhängig von seinem Kenntnisstand, das notwendige Wissen vermittelt wird, um die Geschichte zu verstehen. Einmal mehr gibt Marc Elsberg mit seinem Thriller einen Denkanstoss. Was ist heute schon Realität? Was könnte uns noch erwarten? Und wie weit sind die Menschen bereit, zu gehen?

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