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Rezension zu
On The Come Up

Eine bewegende und authentische Geschichte

Von: Uwes-Leselounge
09.05.2019

STORYBOARD: Briannas, kurz Bri, größster Traum ist es, eine erfolgreiche und berühmte Rapperin zu werden. Bereits ihr Vater, der kurz nach seinem Durchbruch leider erschossen wurde, war in Garden Heights eine Rap-Legende. Zwar hat Bri ein unbestrittenes Talent und dank dem Ruf ihres Vaters wird ihr auch viel Respekt entgegen gebracht, aber dies öffnet leider keine Türen zu einer Plattenfirma. So scheinen die Fußstapfen ihres Paps verdammt groß zu sein. Als ihre Mutter, Jay, ihren Job verliert und die Rechnungen und Mahnungen immer mehr werden, reift in Bri der Plan heran, so schnell wie möglich ihrem großen Ziel näher zu kommen, damit sie die Familie unterstützen kann. Hilfe erfährt sie dabei von ihren beiden besten Freunden Sonny und Malek sowie ihrer Tante Pooh. Mit aller Macht will Bri ihren Traum verwirklichen, auch wenn der Preis dafür noch so hoch sein sollte. MEINUNG: Nachdem mir bereits "The Hate U Give" von Angie Thomas richtig gut gefallen hatte, war ich auf ihr neuestes Werk "On The Come Up" (cbj) umso neugieriger. Meine Erwartungen waren recht hoch und ich muss sagen, dass diese auch erfüllt wurden. Der Schreibstil der Autorin nahm mich sofort wieder für sich ein und ich erlebte hautnah mit, wie es um die 16-jährige Brianna, kurz Bri, bestellt ist. Die Handlung wird aus der Sicht von Bri erzählt, was mir ihre Gefühlswelt noch näher brachte. Durch die Ermordung ihres Vaters vor ein paar Jahren und der dadurch resultierenden Drogenabhängigkeit ihrer Mutter, verbrachten Bri und ihr Bruder Trey den Großteil ihrer Kindheit bei den Großeltern. Dank einer Entziehungskur der Mutter leben die drei nun in Garden Heights, einem Ghetto, wie es viele in den USA gibt. Das Straßenbild ist geprägt von rivalisierenden Gangs, jeder Menge Drogen und Gewalt. Das Leben der Bewohner ist beschwerlich, da es kaum gutbezahlte Jobs gibt und das wenige Geld gerade so für die notwendigsten Dinge ausreicht. So geht es auch der Familie Jackson, weshalb es Jay wichtig ist, dass Bri immer in die Schule geht und gute Noten schreibt, um später studieren und so diesem Teufelskreis entfliehen zu können. Doch Bri hat einen anderen Plan, denn sie hat das Talent ihres Vaters und die Liebe zum Rappen geerbt. Ihr großer Traum ist es, eine erfolgreiche Rapperin zu werden wie ihr Vater Lawrence. Dieser wurde leider kurz nach seinem Durchbruch von Gangstern auf offener Straße getötet. Doch sein guter Ruf ist geblieben und so werden Bri und ihre Familie im Viertel mit Respekt behandelt. Als ihre Mutter arbeitslos und dadurch das Geld immer knapper wird, die Rechnungen und Mahnungen sich immer schneller stapeln, arbeitet Bri noch verbissener dafür, eine Chance zu erhalten, um doch noch ihren großen Traum Realität werden zu lassen. Gemeinsam mit ihrer Tante Pooh wagt sie den Schritt und tritt bei einem Battle in einem Club an. Diese Passagen, bei denen es um das Rappen geht, hat Angie Thomas sehr gut ausgearbeitet und die Texte wurden nicht übersetzt, was ich gut finde. So erhielt die Geschichte noch einen intensiveren Bezug zur Realität, was mir gefiel. Immer an der Seite von Bri sind ihre beiden besten Freunde Sonny und Malek, die sich schon seit Kindertagen kennen. Gerade die Freundschaft und das Familienleben sind allseits präsent. Ebenso natürlich Themen, wie Rassismus, Diskriminierung, Einschüchterung durch Gangmitglieder und Armut. Wie eingangs erwähnt, wird die Geschichte aus der Sicht von Bri erzählt, was ein durchdringendes Erlebnis für mich beim Lesen war. Denn Bri ist alles andere als einfach. Sie hat einen Dickkopf und ist hitzköpfig, was sie des Öfteren in Schwierigkeiten bringt. Auch macht sie ihr "eigenes Ding" und hört häufig nicht auf die Ratschläge ihrer Mutter, ihres Bruders oder ihrer Freunde. Daher hätte ich sie zwischendrin gerne mal zur Seite genommen und wachgerüttelt. Dennoch muss ich gestehen, dass diese Eigenart auch die Story vorantrieb und ich so wissen wollte, ob sie ihr Ziel erreicht. Richtig heftig wird es, als Bri mit ihrem ersten eigenen Song "On the come up" ein erster Erfolg gelingt und sich plötzlich jede Menge Leute für sie interessieren. Ihre Emotionen flossen ungehindert durch mich hindurch, was ich bisher kaum beim Lesen anderer Bücher empfand. Besonders Sonny habe ich in mein Herz geschlossen, denn er ist ein so liebenswerter Mensch und der ausgleichende, ruhige Pol in der Freundschaft zwischen Bri, Malek und ihm. Dabei ist er keinesfalls auf den Mund gefallen und haut schon mal den einen oder anderen coolen Spruch raus. Insgesamt wird der Humor in diesem Buch groß geschrieben, was die Story unterhaltsam machte. Eine weitere Person, die mich sehr beeindruckt hat, ist Trey, der Bruder von Bri. Denn er hat einen Highschoolabschluss mit sehr guten Noten und hätte die Chance zu studieren. Doch er stellt seine eigenen Pläne hinten an, sucht sich einen Job und unterstützt seine Familie wo er nur kann. Er liebt seine Mutter und seine Schwester abgöttisch und würde alles für sie tun. Diese Entscheidung, und seine Aufopferung fand ich als Botschaft richtig toll. Zwischen all den Worten und Handlungen der einzelnen Charaktere spürt man fortwährend Wut und Angst, aber auch Hoffnung. Hoffnung auf eine bessere Zukunft und Mut zu Veränderungen. Es wäre wünschenswert, wenn uns dies gelingen würde! FAZIT & BEWERTUNG: "On The Come Up" von Angie Thomas (cbj) ist eine bewegende und authentische Geschichte über ein junges Mädchen und deren Träume, die eine berühmte und erfolgreiche Rapperin werden möchte. Dabei verpackt die Autorin eindrucksvoll Botschaften über Rassismus, Familie, Zusammenhalt und Freundschaft zu einer Story, die humorvoll und zugleich temperamentvoll ist, die ich sehr gerne gelesen habe. Meine Erwartungen waren, nach dem Debütroman, recht hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Man sollte The Hate U Give nicht mit On The Come Up vergleichen, auch wenn es diverse Parallelen gibt. Ich kann hier nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, denn es lohnt sich diese (beiden Bücher) zu lesen - 5 von 5 Nosinggläser.

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