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Rezension zu
Die letzte Stunde

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Schwarze Tod wütet in Südengland

Von: Literaturblogsaarland
09.05.2019

»Ein Schwarzer Tod hat unser Land befallen. Nur wenige werden verschont bleiben.«Südengland, Juli 1348: An der Küste ist die Pest ins Land gekrochen. Binnen kürzester Zeit entvölkert sie ganze Landstriche, Angst und Panik regieren. Allein Lady Anne, die Herrin von Develish, nimmt das Heft in die Hand. Sie bringt all ihre Schutzbefohlenen auf ihrem Anwesen in Sicherheit und lässt die Zugangsbrücke verbrennen. In ihrem kleinen Reich zählen nicht mehr gesellschaftliche Konvention und Rang, sondern Einsatz für die anderen. Als neuen Verwalter setzt Anne Thaddeus ein, den niedrigsten, aber klügsten ihrer Diener. Doch kann sich die Schicksalsgemeinschaft gegen die schreckliche Krankheit behaupten, die vor ihren Toren tobt? Gegen die Verzweifelten und Raffgierigen, die Develish angreifen? Werden die kargen Vorräte reichen? Dann geschieht ein grausamer Mord und droht Lady Annes Gemeinschaft endgültig zu zerreißen ...Vita :Minette Walters arbeitete lange als Redakteurin in London, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit ihrem Debüt "Im Eishaus", das 1994 auf Deutsch veröffentlicht wurde, zählt sie zu den Lieblingsautoren von Millionen Leserinnen und Lesern in aller Welt. Alle ihre bisher erschienenen Romane wurden mit wichtigen Preisen ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Minette Walters lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Dorset, England.Minette Walters kannte ich bis jetzt nur als Autorin von spannenden Thrillern, weswegen ich sehr neugierig auf diesen historischen Roman war.Ich liebe ja Geschichten, die in Großbritannien spielen und da mich das Setting somit sehr gereizt hat, war ich entsprechend gespannt.Wir schreiben das Jahr 1348. In Südengland wütet der Schwarze Tod und dezimiert ganze Landstriche.Wir lernen Lady Anne kennen, die als Herrin von Develish ihre Untertanen unter ihre Fittiche nimmt und versucht, sie vor der Pest zu beschützen. Indem sie ihre Schutzbefohlenen zu sich ruft und die Zugbrücke hochzieht, versucht sie, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.In diesem in sich geschlossenen Mikrokosmos lernt der Leser nach und nach die verschiedensten Charaktere kennen.Am interessantesten fand ich Lady Anne selbst, aus deren Sicht das Buch auch geschrieben ist. Sie ist ihrer Zeit weit voraus, kann lesen und schreiben und kennt sich in der Heilkunde aus. Erwähnenswert ist auch ihr hohes Ansehen in der Schicksalsgemeinschaft und ihre Güte und Fürsorge. Auch glaubt sie nicht alles, was die Kirche vorgibt, sondern macht sich ihre ganz eigenen Gedanken, was für diese Zeit natürlich sehr ungewöhnlich ist.Fast zeitgleich lernen wir Thaddeus, einen Bastard kennen, der ein hohes Ansehen bei Lady Anne innehat und als neuer Verwalter eingesetzt wird. Obwohl von niedrigstem Stand, scheint er mir bei weitem mit der vernünftigste in dieser Gruppe von Menschen zu sein.Bedingt durch das enge Zusammenrücken lernen wir viele unterschiedliche Charaktere und Lebenseinstellungen kennen. Es schwelen viele Geheimnisse unter der Oberfläche, die bedingt durch die räumliche Enge unweigerlich nach und nach ans Tageslicht gezerrt werden. Interessant fand ich auch die Denkweise der Menschen zu jener längst vergangenen Zeit und wie sie die Entstehung dieser Seuche zu ergründen suchen.Als Gegenpart zur Güte von Lady Anne steht deren 14-jährige Tochter Lady Eleanor, die an Hartherzigkeit und Grausamkeit kaum zu übertreffen ist und ihrem Wesen nach komplett nach ihrem Vater Richard kommt.Minette Walters schaffte es innerhalb kürzester Zeit, dass ich komplett in der Geschichte versunken war. Sie lässt diese ferne Zeit wieder regelrecht auferstehen und es lief alles wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Von mir aus hätte das Buch gern doppelt so viele Seiten haben können. Besonders gut gefällt mir an der Schreibweise von Minette Walters, dass sie sehr detailverliebt und ausschweifend erzählt. So kann man sich die damalige Zeit noch viel besser vorstellen. Auch hat die Autorin ein feines Gespür für die Ausarbeitung der verschiedensten Charaktere. Jeder für sich wird individuell und lebensecht dargestellt.Mit diesem Buch ist Minette Walters in ein für sie komplett neues Genre eingetaucht und hat mich auch dieses Mal wieder von ihrer Erzählkunst restlos überzeugt. Die Autorin garantiert Kopfkino vom Feinsten.Gott sei Dank lässt der Nachfolgeband nicht mehr lange auf sich warten. Am 13. Mai erscheint mit : In der Mitte der Nacht der zweite Teil der Pest-Saga. Und dieser wird natürlich pünktlich bei mir einziehen.Ich vergebe die Höchstbewertung von 5 Sternen für dieses tolle Buch.Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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