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Rezension zu
Der Fall des verschwundenen Lords

Die Holmes-Familie wächst

Von: Christiane
11.05.2019

Enola ist kein gewöhnliches Mädchen, kein Wunder, schließlich ist sie eine Holmes. Obwohl um einiges jünger als Sherlock und Mycroft, hat sie dennoch bereits einen Scharfsinn entwickelt, der dem ein oder anderen das Fürchten lehren kann. Doch zunächst hat sie ganz andere Probleme, denn just an ihrem Geburtstag verschwindet ihre Mutter, ohne ein Wort oder auch nur den kleinsten Hinweis – denkt Enola. Auf der Suche nach der Wahrheit entdeckt sie immer weitere Indizien und ein unglaublicher Verdacht keimt auf. Währenddessen wollen ihre Brüder sie allerdings in einem Internat unterbringen, was der jungen Holmes ganz und gar nicht gefällt. Auf eigene Faust schlägt sie sich nach London durch und stolpert mehr oder weniger ungewollt in einen brisanten Fall rund um einen verschwundenen Lord… Die Familie Holmes wächst und wächst, plötzlich zieht Autorin Nancy Springer Enola aus dem Hut, die 14-jährige Schwester der Herren Sherlock und Mycroft. Sie beweist von Anfang an, dass sie absolut nicht auf den Kopf gefallen ist und trotz ihres Alters über ein gewisses Maß an Scharfsinn und Abenteuerlust verfügt. Nichtsdestotrotz merkt man innerhalb einiger Passagen doch ganz deutlich, dass sie in einem Alter ist, das möglicherweise nicht unbedingt geeignet ist, um sich mit den ganz Großen anzulegen. Vielleicht täuscht dieser erste Eindruck aber auch und ist Teil einer ganz besonderen Taktik, denn wirklich schlau wird man aus Enolas Verhalten nicht immer. Trotz Ich-Perspektive bleibt der ein oder andere Gedanke verborgen, so dass nur mit Mutmaßungen und Interpretationen seitens des Hörers gearbeitet werden kann. Als Enola sich auf die Suche nach ihrer Mutter begibt und gleichzeitig versucht den Fittichen ihrer Brüder zu entkommen, wirkt die Geschichte ein wenig verworren, da sie auf dem Weg plötzlich in einen gänzlicher anderen Fall stolpert, in dem es ebenfalls um eine vermisste Person geht. Dadurch, dass im Grunde nun zwei Handlungsstränge verfolgt werden, scheint keiner von beiden genügend Beachtung finden zu können, so dass an Details gespart wird, wodurch erneut minimale inhaltliche Lücken entstehen. Womöglich wäre es sinnvoller gewesen im ersten Band nur das Verschwinden der Mutter zu thematisieren und entsprechend auszubauen, aber wer weiß was für die nächsten Bände bereits geplant ist. Allzu viel Spannung will leider vor allem zu Beginn nicht aufkommen, was allerdings hauptsächlich an der Vertonung liegt. Luisa Wietzorek besitzt die richtige Stimme für eine Person wie Enola, zumindest wie man sie sich nach dem Hören vorstellt, dennoch will der Funke nicht so recht überspringen, auch auf Grund der extrem unterschiedlichen Lautstärken, je nachdem welche Figur gerade gesprochen wird. Entsprechend schwierig kommt man in die Geschichte rein, geschweige denn, dass man gefesselt wird. Das geschieht erst relativ spät, als sich die Lage extrem zuspitzt und es so richtig rund geht. Alles in allem bildet “Der Fall des verschwundenen Lords” einen soliden Reihenauftakt, es ist aber durchaus Potential nach oben vorhanden, vor allem was die Tiefgründigkeit der Charaktere angeht, aber auch die inhaltliche Ausgestaltung des Geschehens..

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