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Rezension zu
The Hunger - Die letzte Reise

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Atmosphärisch dicht und voller Schrecken – eine Pilgerfahrt in das Grauen

Von: Barbaras Bücherbox
19.05.2019

Die Donner-Party ging als Katastrophe in die Geschichte ein. Im Jahr 1846 machte sich eine Gruppe Pilger unter der mehr oder weniger ungewollten Leitung von George Donner dazu auf, vom Osten Amerikas in den vermeintlich besseren Westen zu ziehen, in der Hoffnung, dort genug Land und Arbeit zu finden, um ein besseres Leben führen zu können. Doch der Weg ist lang und tückisch und viele der Familien sind nicht gut genug vorbereitet, zu sehr haben sie sich darauf verlassen, Wild jagen und sich davon ernähren zu können. Doch bereits früh stellen sie fest, dass sie kein Wild finden können, die Gegend scheint wie ausgestorben und auch, wenn viele sie fürchten, wundern sich Reisenden über das Fernbleiben der berüchtigten Indianer. Dann wird ein Junge brutal ermordet. War es ein wildes Tier, ein Indianer? Oder war es gar ein Mitreisender? An einem Außenposten sollen sie sich einem größeren Treck anschließen. Doch als sie dort ankommen, müssen sie feststellen, dass die anderen Reisenden nicht auf sie gewartet haben. So steht die Donner-party vor der schwierigen Entscheidung: Sollen sie ohne Erfahrung dem tückischen, aber viel kürzeren Weg durch die Berge nehmen oder der bekannteren, einfacheren aber längeren Route folgen? Die Gruppe teilt sich auf und George Donner und die wenigen, die bei ihm bleiben, machen sich auf den Weg durch das gefährliche Gebirge – gefolgt von etwas, das großen Hunger hat … Dieses Buch lebt von der Atmosphäre. Bereits ab den ersten Seiten fühlt man die Dramatik und Gefahr zwischen den Zeilen: die Nahrungsknappheit, das Wetter und die Mitreisenden selbst. Denn nicht alle, die sich dem Treck angeschlossen haben, tun das aus lauteren Umständen. Einige von ihnen fliehen: vor dem Gesetz oder ihrer eigenen Vergangenheit. Und so beginnt man jedem zu misstrauen. Die Geschichte wird aus der Sicht mehrerer Reisender erzählt – vorrangig von Frauen und George Donner, nach dem die Reisenden später benannt wurden, selbst kommt nicht wirklich zu Wort. Oftmals stellte ich mir die Frage, weshalb er den Ruf als Anführer hatte: in dem Roman ist davon kaum etwas zu merken. Die Reisenden folgen mehr oder weniger nur zufällig gemeinsam den Weg, in der Hoffnung, ihr Ziel zu erreichen – doch sie arbeiten kaum zusammen. Es wird gestohlen, verletzt und sogar gemordet, denn sobald Menschen anfangen zu hungern und den Tod zu fürchten, sind sie zu grausamen Dingen fähig. Diese Dinge werden uns in The Hunger ausführlich gezeigt. Dieses Buch lässt sich wohl am besten als historischer Abenteuer-Schauerroman bezeichnen – ein Roman, den man nur schwer einordnen kann. Es ist kein richtiger Horror – aber man fühlt die Angst der Protagonisten und die Atmosphäre ist immer unheimlich. Es ist jedoch auch kein historischer Roman, denn es gibt eindeutig übernatürliche Aspekte. Mir aber hat dieser Genre-Mix hervorragend gefallen – ein kleines und überraschendes Highlight. Gut geschrieben und absolut glaubwürdig. P.S.: Falls es nicht aus der Rezension hervorgeht: die Donner-Party gab es wirklich und man glaubte, dass viele Siedler nur überlebten, weil sie das Fleisch der verstorbenen Reisenden gegessen haben. Dadurch sollen sie verflucht geworden sein und diejenigen, die überlebten, hatten ein schweres Los in dem damals so abergläubischem Land.

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