Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Willkommen in Lake Success

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf der Suche nach dem Glück

Von: Angel
19.05.2019

Barry Cohen hat es geschafft. Er managt einen Hedgefonds, schwimmt in Geld, hat eine sündteure Wohnung in New York, eine schöne, junge Frau und ein Kind. Doch was auf den ersten Blick wie der amerikanische Traum schlechthin aussieht, entpuppt sich Stück für Stück als Fassade hinter der eine nicht ganz so heile Welt auf ihre Chance zum Durchbruch lauert. Der Fonds steckt in Schwierigkeiten, ja mehr noch, es droht die Pleite. Das Kind liegt "im Spektrum", wie es Barry gerne nennt. Es hat eine schwere Form von Autismus und mit drei Jahren immer noch kein Wort gesprochen. Barrys Frau ist wieder schwanger, aber es steht zu befürchten, dass auch das zweite Kind wieder als Autist zur Welt kommt. Bei einer Einladung bei Nachbarn beginnt es zu brodeln und schließlich eskaliert ein Streit so sehr, dass Barrys Frau handgreiflich wird und Barry überstürzt eine Tasche packt, ein paar seiner geliebten, selbstverständlich achteuren, Uhren hineinwirft und sich mit dem Greyhound Bus in Richtung Süden aufmacht. Er hofft, mit seiner Collegeliebe ein neues Leben beginnen zu können, doch noch den Traum von den drei fröhlichen und gesunden Kindern zu verwirklichen und all seine Sorgen los zu werden. Barry will seine Spuren verwischen, nicht zuletzt, um auch den Fahndern der Börsenaufsicht zu entkommen, die wegen Insiderhandel gegen ihn ermitteln. Er wirft sein iPhone weg und später auch die schwarze Amex. Zu spät erkennt er, dass er zu wenig Bargeld hat und nun auf die Hilfe Fremder angewiesen ist, wenn es bis zu seiner Ex-Freundin schaffen will. Ganz anders als in dem Haifischbecken in dem er sich sonst bewegt, bekommt er nun aber Hilfe, hier mal eine Mahlzeit geschenkt, dort ein Dach über dem Kopf organisiert und man hat ein offenes Ohr für ihn. Während Barry noch auf dem Weg ist, beginnt seine Frau ein Affäre mit dem Nachbarn, einem gehypten Schriftsteller, der sein Geld aber eher mit den Reden macht, zu denen er eingeladen wird, als mit seinen unverständlichen Büchern. Auch das ist nicht von Dauer. Das Baby treibt sie ab. Gleichzeitig freundet sie sich mit der Frau des Schriftstellers an, die ein gutes Händchen für das autistische Kind hat. Eine schwierige Situation für alle... Das Buch ist rasant geschrieben, hat auch witzige Momente. Es ist sehr amerikanisch und man muss die Art mögen, wie Menschen aufsteigen, zu fallen drohen oder auch wirklich fallen. Die Welt des Barry Cohen ist weit ab von dem was man als normaler Mensch erlebt. Man jagt als Leser mit Barry im Greyhound dem kleinen, stillen Glück nach, das am Ende doch noch irgendwie erscheint, wenn auch ganz anders, als Barry sich das erträumt hatte.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.