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Rezension zu
Die Lüge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wie weit gehst du für deine Familie?

Von: Buecherseele79
21.05.2019

Wie weit würdest du für dein Kind gehen? Ich glaube dies fasst die ganze Geschichte dieses Buches sehr gut zusammen, mich konnte der Roman von Mattias Edvardsson auf alle Fälle überzeugen. Der Schreibstil ist sehr angenehmen, flüssig und konnte mich sehr schnell einnehmen, es fiel mehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Der Autor räumt allen 3 Familienmitgliedern ihre Ansichten ein. Er beginnt mit dem Vater Adam, er ist eher der ruhige Part der Familie, aber hat natürlich auch seine Ecken und Kanten die noch mehr hervortreten als seine Stella des Mordes bezichtigt wird. Hier hat er mir zeitweise wirklich Angst gemacht und bei gewissen Handlungen eine Gänsehaut beschert. Adam und Stella waren ein sehr inniges Vater- Tochter Gespann und durch verschiedene Entscheidungen wurde dieses Verhältnis zerrüttet und erschwert, man merkt sehr schnell das Adam damit sehr starke Probleme hatte und immer noch hat. Stella erhält den größten Teil in der Geschichte, wobei hier vieles wegen der Tat im Dunkeln bleibt. Ich hatte auf der einen Seite Mitgefühl für sie, auf der anderen Seite fiel es mir aber auch schwer, denn sie ist sehr launenhaft, frech und eben oft unberechenbar, ich glaube als Freundin hätte ich irgendwann sehr starke Probleme sie an meiner Seite zu wissen. Dafür ist Amina, ihre beste Freundin von klein auf an ihrer Seite, sie schwelgt viel in den Erinnerungen und man merkt wie wichtig ihr Amina und die gemeinsame Freundschaft ist. Viele Verhaltensmuster erklären sich wenn man ihre Sicht der Dinge auf die Familie erhält, denn sie fühlt sich missverstanden, verletzt und als sie ihre Eltern am meisten gebraucht hatte glänzten diese durch Versagen. Ulrika, die Mutter, die hat es für mich faustdick hinter den Ohren, über ihren wieder kurzen Part war ich doch am meisten geschockt. Gerade auch weil hier die ganzen Geheimnisse ans Licht kommen, Ulrika weiß mehr als sie zugeben will, hat viel mehr gehört, gesehen und konnte Dinge zusammensetzen, und will nun eigene Vorteile erhalten.Hier hatte ich nicht erwartet dass der Autor das Augenmerk stark auf die Mutter lenkt, aber in meinen Augen ist dies perfekt gelungen. Alle 3 leiden für sich und wollen eigentlich nur eines – wieder eine Familie werden, wieder mehr zueinander finden und Stella aus dem Gefängnis holen. Der Autor hat mit einem Pfarrer und einer Rechtsanwältin hier ein sehr gutes Sinnbild geschaffen, denn gerade bei diesen 2 Berufen denkt man doch dass sie sich streng an ihren Ethos halten und halten müssen, keine Grenzen und Linien überschreiten aber er dann doch einen Blick auf diese zwei zeigt und man eben erkennt - es sind auch nur Menschen die sich von ihren Gefühlen manchmal überwältigen lassen. Das Ende wird nicht jedem gefallen, ich finde dass es aber sehr gut zu der ganzen Geschichte gepasst hat und auch realistisch und überzeugend an mich als Leser herangekommen ist. Die ein oder andere Sache wird nicht ganz genau aufgeklärt, aber wenn man die Familienbanden kennengelernt hat merkt man dass auch weiterhin einiges im Dunkeln liegt und noch nicht ans Licht gekommen ist. Mir hat die gesamte Umsetzung auf jeden Fall sehr gut gefallen.

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