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Rezension zu
Alles, was du fürchtest

Sehr spannend

Von: Katja L. aus Nürnberg
11.06.2019

Kate Priddy leidet Zeit ihres Lebens an allerlei Ängsten und muss als Studentin feststellen, dass die Realität manche Vorstellung noch übertrifft. Als ihr Cousin zweiten Grades, Corbin Dell, einen Wohnungstausch vorschlägt, überrascht sie ihre Eltern und vorallem sich selbst mit einer Zustimmung und tauscht ihr Londoner Appartement gegen eine Wohnung in Boston. Kaum dort angekommen wird Kate mit dem Verschwinden ihrer Nachbarin konfrontiert, welche später ermordet aufgefunden wird. Die Polizei hält Corbin für verdächtig, doch auch Alan, ein weiterer Nachbar, verhält sich merkwürdig und dann ist da noch Jack, ein angeblicher Freund der Toten… Kate weiß bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann und gerät dabei selbst ins Visier des Mörders. Der Schreibstil ist flüßig und zielorientiert: Überwiegend begleiten wir Kate und erfahren, wie sehr ihre Ängste sie einschränken. Auch Alans Sicht wird eingebaut nachdem sich Kate und er angenähert haben. Als zweite Handlungsebene wird uns Corbins Vergangenheit etappenweise geschildert und bald schon wird der Zusammenhang zu den aktuellen Geschehnissen deutlich. Ab diesem Zeitpunkt erhält auch Henry Gelegenheit seine Sicht darzulegen. Die beiden wichtigsten Figuren, Kate und Corbin, passen perfekt zu einer Geschichte, in der nichts ist wie es scheint. Kate weckt mit all ihren Ängsten und ihrer Unsicherheit nicht unbedingt sofort Sympathie, eher ist man als Leser ungeduldig und mitunter fast genervt. Für Corbin dagegen verspürt man mindestens Mitleid, wenn nicht gar Sympathie – bis sich Stück für Stück zeigt, wer sich trotz bzw. gerade wegen Widrigkeiten wie weiterentwickelt hat. Eine unheilvolle Atmosphäre wird durch viele kleine, subtile Begebenheiten in Kates Alltag herauf beschworen und andererseits führen die Einblicke in Corbins Vergangenheit dem Leser zügig sowohl Mordmotiv als auch Täter vor Augen. Ein Thriller, der seinen Nervenkitzel erhält indem er gekonnt in Frage stellt, ob man sich selbst und seiner Umwelt trauen kann. Doch nicht nur Fans des subtilen, psychologischen Thrills kommen hier auf ihre Kosten, auch die Morde sind drastisch genug beschrieben, um für Gänsehaut und Widerwillen zu sorgen.

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