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Rezension zu
Seelenprinz

Wird diese Reihe jemals langweilig?

Von: Ricas Fantastische Bücherwelt
06.04.2015

Meine Meinung: "Seelenprinz" von J. R. Ward ist ein weiterer gelungener Band der Black Dagger Reihe - und für viele wahrscheinlich einer der heiß ersehntesten Teile. Diese Bücher zu rezensieren, fällt mir wirklich schwer. Allein schon, weil es mittlerweile der 21. Band der Reihe ist. Die ersten 18 Bände habe ich vor 3 Jahren innerhalb von zwei Monaten verschlungen, aber nur den Letzten rezensiert, weil ich erst kurz danach mit dem Bloggen angefangen habe. 2 Jahre später kam ich dann endlich dazu, Band 19 - 22 zu lesen und nun sitze ich hier und weiß nicht genau, was ich schreiben soll. Diese Reihe ist so ein monumentales Gesamtwerk, das man entweder liebt oder hasst. Alle Bücher haben eine ähnliche Struktur und sind doch immer wieder anders. Und wenn man wie ich zu den Leuten gehört, die diese Reihe lieben, dann ist jeder Band ein Genuss. Dabei hatte ich nach 2 Jahren Pause schon meine Zweifel, ob das immer noch auf mich zutreffen würde. Seitdem ich blogge, habe ich viele neue Genre für mich entdeckt und muss mir selbst eingestehen, dass sich mein Lesegeschmack durchaus geändert hat. Trotzdem wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht und war vor allem neugierig auf Qhuinns und Blays Geschichte. Die Bruderschaft der Black Dagger ist im Grunde eine große Familie. Jeder Band, der in Deutschland in zwei Teile geteilt wird, erzählt uns die Geschichte eines Paares. J. R. Ward sagt selbst, dass sie am Anfang nur für jedes Mitglied der Bruderschaft eine Partnerin finden wollte, diese dann aber ein Eigenleben entwickelt hat. So lernt man nicht nur die Vampire und ihre "natürlichen" Feinde, die Lesser, kennen, sondern auch noch andere übernatürliche Wesen, mit denen es zu (teils gemeinsamen) Kämpfen kommt. Es bilden sich Allianzen, Familien erweitern sich und auch die Bruderschaft entwickelt sich weiter. Das Ganze hat sich zu einer Never-Ending-Story entwickelt, die erstaunlicherweise nie langweilig wird. So sind Blay und Qhuinn auch keine neuen Figuren, sondern fast schon altbekannte Charaktere, die uns seit mehreren Bänden begleitet und berührt haben. Die beiden nehmen einen ganz besonderen Platz in vielen Leserherzen ein - vor allem in Kombination mit dem stummen John. Dabei könnte man argumentieren, dass sie nur deshalb aus der Masse hervorstechen, weil die beiden das erste homosexuelle Pärchen darstellen, aber gerade das ist es eben nicht. Sie sind die nächste Generation, mit die ersten Neuzugänge und einfach auch erfrischend anders zu den alteingesessenen, beinharten Kerlen. Diese drei stehen für Familie und Freundschaft, Selbstzweifeln und - findung, Loyalität und Vertrauen. Natürlich ist die Liebesgeschichte zwischen den beiden jungen Männern etwas Besonderes, einfach weil sie die Ersten in dieser Reihe sind - und ich bezweifel ganz stark, dass sie die Letzten sein werden. Das einzig Besondere ist für mich die Art und Weise wie die Autorin damit umgeht. Sie verkauft es den Lesern als das, was es ist: etwas ganz Natürliches! Dabei behandelt sie durchaus realistische Probleme, denn auch wenn die Bruderschaft über Blays Gesinnung Bescheid weiß, traut er sich zum Beispiel nicht, sich seinen Eltern gegenüber zu offenbaren. Dann hat er sich ausgerechnet in seinen besten Freund verliebt, wodurch eben diese Freundschaft auf die Probe gestellt wird. Währenddessen muss Qhuinn erstmal herausfinden, wie es um seine Gefühle bestellt ist. Dabei ist es für ihn besonders schwer, sich noch weiter von der Norm zu entfernen, wurde er doch immerhin schon wegen seiner verschiedenfarbigen Augen aus der Gesellschaft ausgeschlossen. An sich bieten die beiden ganz offensichtlich genügend Stoff, um das Buch auszufüllen, aber es wäre einfach kein wahrer Black Dagger, wenn nicht noch viel mehr passieren würde. So trifft eine neue Vampir-Bande in Caldwell ein, angeführt von dem blutrünstigen Xcor, der nichts Geringeres plant, als Wrath vom Thron zu stoßen. Da es dafür mehr als roher Gewalt bedarf, tauchen wir wieder in die Tiefen der Glymera (dem Adel der Vampirgesellschaft ein) und ihren politischen Ränken ein. Damit einher geht die Geschichte um einen ominösen Vampir, der sich aus bis dahin unerfindlichen Gründen den kompletten Drogenhandel der Stadt unter den Nagel reißt. Und natürlich verfolgen auch die Lesser ihre üblichen Pläne. Zugegeben, die Anzahl der Handlungsstränge hat sich mit den Jahren definitiv erweitert, aber solange die Reihe einfach nur immer spannender wird, habe ich nichts gegen solcherlei Entwicklungen einzuwenden. So konnte ich die Bücher mal wieder kaum aus der Hand legen! Das liegt natürlich auch an dem wundervollen Schreibstil von J. R. Ward. Dieser mag vielleicht nicht sonderlich poetisch, metaphorisch oder sonstwie künstlerisch geartet sein, dafür fesselt er uns an die Seiten. Die Autorin bringt es stets auf den Punkt und nimmt dabei vor allem kein Blatt vor den Mund. Man sollte sich also auf Obszönitäten, schonungslose Brutalität und ausführliche Sexszenen einstellen. Fazit: J. R. Wards "Seelenprinz" beweist, dass auch nach 20 Bänden noch nicht die Luft raus ist. Wer die Black Dagger Reihe mag wird sich auch nach 30 Bänden noch gut unterhalten fühlen. Trotzdem wird dieser Band (und auch seine Fortsetzung) immer einen ganz besonderen Stellenwert haben, weil die Geschichte von Qhuinn und Blay einfach etwas ganz besonderes ist. 5/5 Bücher!

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