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Rezension zu
Westwall – Auf welcher Seite willst du stehen?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Temporeiches Thriller-Debüt

Von: Patno
19.06.2019

Entlang der Westgrenze des deutschen Reiches zog sich ein über 630 km langes militärisches Verteidigungssystem - der Westwall. Im März 2019 veröffentlicht Benedikt Gollhardt sein Thriller-Debüt mit dem Titel „Westwall“ beim Penguin Verlag. Auf der Rückseite des Buchcovers steht geschrieben: „Manche Spuren führen tiefer in die Vergangenheit als uns lieb ist...“. Ein Satz, der Neugier erzeugte und vermuten ließ, dass die Geschichte in die Nazizeit zurückgeht. Polizeischülern Julia lernt den attraktiven Nick kennen. Sie weiß nicht, dass die Begegnung mit ihm kein Zufall war. Sie kommen sich näher, verbringen eine gemeinsame Nacht, als Julia das tätowierte Hakenkreuz auf seinem Rücken entdeckt. Außerdem hat Nick ihr nicht seinen richtigen Namen genannt. Plötzlich gerät Julias Leben aus den Fugen. Verliert sie alles, was ihr lieb ist? Die Suche nach der Wahrheit führt Julia in die dunklen Wälder der Eifel. Dort trifft sie auf das alte Verteidigungssystem aus dem zweiten Weltkrieg. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Westwall und was hat das mit Julias eigener Vergangenheit zu tun? Zu Beginn des Romans setzt Benedikt Gollhardt mit seinem nervenaufreibenden Prolog einen Spannungseffekt, der meine Leselust weckt. Danach wird der Alltag der Polizeischülerin beschrieben. Ich lerne ihren Vorgesetzten Hauptkommissar Roosen kennen, dessen Charakterisierung mir anfänglich gut gefällt. Im Laufe der Handlung offenbart Gollhardt eine ganz andere Seite des Akteurs, die mir nicht glaubwürdig schien. Auch mit anderen Charakteren habe ich etwas gehadert. Es fehlte ihnen nicht an Tiefgang. Sie wirkten auf mich überzeichnet. Julia z.B. mutiert mir in Rekordzeit von der mitunter phlegmatischen Schülerin zur knallharten Polizistin. Besonders gefiel mir der temporeiche flüssige Schreibstil, der mich durch die Handlung trieb. Mystisch-düstere Stimmung breitet sich aus. Gelungenes Setting! Bedrohlich wirkten die Szenen im Wald. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund, konfrontiert den Leser knallhart mit allerlei grauenvollen Details. Mein Kopfkino arbeitet auf Hochtouren. Ich versuche die Geheimnisse zu entschlüsseln, sehe lebendige Bilder vor meinem geistigen Auge. Am Ende löst sich der Konflikt in einem packenden Finale. Benedikt Gollhardt greift eine aktuelle Thematik auf und bindet sie in die historische Kulisse „Westwall“ ein. Interessant inszeniert, obwohl ich bei dem Buchtitel mehr historische Bezüge erwartet hatte. Spannungsgeladenes Thriller-Debüt zum Mit und Nachdenken! Leseempfehlung!

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