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Rezension zu
In der Mitte der Nacht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Flüssig formuliert, aber in überaus bekannter Konstellation verfasst

Von: Michael Lehmann-Pape
21.06.2019

Das Minette Walters einen feinen Stil pflegt, anregend und durchaus mit Tempo zu erzählen weiß und dabei immer wert auf die sorgsame Ausgestaltung Ihrer Figuren legt, das ist seit Jahren bekannt und ändert sich auch nicht in diesem neuen Werk, welches ihre Hinwendung zum historischen Roman weiter fortführt. Als Fortsetzung es ersten Teils um die Geheimnisse der Familie der Lady Anne, ihres wenig sympathischen Mannes und ihres neuen Verwalters, des ehemaligen Unfreien und Sklaven Taddeus. Auf der anderen Seite, die im Buch auftretenden Konstellationen sind eine Art Standard fast des Genres und in ihrer Konstruktion doch sehr vorhersehbar (die ein oder andere Überraschung im Buch bildet da eher die Ausnahme von der Regel) vorgelegt. Wie so oft gibt des „den Guten“ und edlen „Helden“ von niederer Geburt, aber klug und tapfer, Taddeus Thurknell. Als Sklave geboren und zudem von dunkler Hautfarbe (somit so gut wie alles, was damals weitgehend verachtet, nie aber ernst genommen wurde). Den seine „Herrin „Lady Anne zum Verwalter ihrer Güter bestellt hat. Was dem vorhergehenden Verwalter unter Lady Annes Mann nun gar nicht zusagt (eine der klassischen Konfliktsituationen in historischen Romanen). Einer, der auch ärgsten Feinden ihre Chance noch aus persönlicher Ehre gibt. „„Ich bin nicht Euer Beichtvater, aber wenn ich es wäre, würde ich eine ehrlichere Reue von Euch fordern“. Er senkte das Schwert und legte dem Alten die Hand in den Nacken, um seinen Kopf nach vorne zu beugen“. Was dieser sicher einem jungen Mann solcher Herkunft übel nehmen wird. Auch wenn sein Leben nach dem Kampf mit Taddeus verschont wird. „Nächstes Mal breche ich Euch über mein Knie, und dann wird Euer Tod noch qualvoller sein“. Was noch eine Drohung darstellt, der Mann als Lord Bourne und königlicher Schatzmeister doch lieber zuvorkommen will und sicher nicht darauf aus ist, endgültig zurückzustecken. So werden die Konflikte schon früh angelegt und in der durch Walters treffend gestalteten Atmosphäre der Zeit samt Bedrohung durch Pest, Machtgier und Raub doch relativ schematisch fortgeführt. Was beides auch für das „Familiengeheimnis“ und die Intrigen und Verbindungen untereinander zutrifft. Flüssig zu lesen, bildkräftig in den Umständen auch der Zeit damals verfasst und doch auch wiederum für den erfahrenen Leser mit wenig überraschenden Momenten versehen. So entfaltet sich einerseits ein munterer Reigen von Bedrohungen, Zuwendung, sich durchsetzen müssen und Gefahren, die durch Gier und Ehrgeiz entstehen und auf der anderen Seite ein etwas undifferenziertes Bild der Beziehungen und Handlungen, da das Personal doch eher in bekannter Weise gestaltet wird in den Polen zwischen „Gut“ und „Böse“.

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