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Rezension zu
Das Haus am Ende der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unkonventionelles, apokalpytisches Szenario mit Gänsehauteffekt.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
25.06.2019

Das homosexuelle Ehepaar Eric und Andrew verbringen gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Adoptivtochter Wen eine Woche Urlaub in einem abgelegenen Ferienhaus in den Wäldern von New Hampshire. Doch eines Tages tauchen vier merkwürdige Besucher auf, die um Mithilfe bitten, den Weltuntergang zu verhindern. Schon bald beginnt für Eric, Andrew und Wen der schlimmste Albtraum ihres Lebens . . Paul Tremblays Roman beginnt wie Michael Hanekes Film „Funny Games“ und entwickelt sich dann im weiteren Verlauf zu einem düsteren und bedrohlichen Dystopiethriller. „Das Haus am Ende der Welt“ ist sehr beklemmend und, sofern man sich darauf einlassen kann, ein unheimliches Szenario, das einem das Fürchten lehrt. Tremblay erfindet das Rad sicherlich nicht neu, aber sein Roman hebt sich von anderen Büchern dieser Art durch seinen außergewöhnlichen Schreibstil ab, an den man sich sicherlich erst einmal gewöhnen muss. Tremblay setzt als Protagonisten homosexuelle Ehepartner ein, was dem Roman auch eine gewisse sozialkritische Note verleiht. Der Autor behandelt diese Thematik sehr offen und normal, sodass alleine diese Tatsache schon einen Pluspunkt von mir bekommt. Die Charakterzeichnungen, die Tremblay vorlegt, sind zwar nicht hundertprozentig tiefgehend ausgearbeitet, aber sie reichen allemal, um die Personen näher kennenzulernen und den Geschehnissen eine glaubwürdige Dramatik zu verleihen . Es ist an sich eine einfache Geschichte, die hier erzählt wird, aber dennoch wirkt sie durch ihre Eindringlichkeit sehr ausgeklügelt. Was wie ein Thriller beginnt und sich zu einer Dystopie entwickelt, endet letztendlich in einem Mysterium. Was mich schreibtechnisch an vielen Stellen an Stephen Kings Sohn Joey Hill erinnert hat, verursachte vor meinem inneren Auge einen Film im Stil von David Lynch. „Das Haus am Ende der Welt“ ist definitiv kein einfacher Roman, der dem Mainstream entspricht, sondern es handelt sich hierbei um einen außergewöhnlichen Plot, der viele Fragen offen- und eigene Interpretationen zulässt. Für manchen Leser könnte die Handlung etwas langatmig wirken, weil im Grunde genommen nicht wirklich viel passiert. Wenn man sich diese Vorfälle allerdings in der Realität vorstellt, entdeckt man einen unglaublich intensiven Horror, der einem Gänsehaut beschert . Wie gesagt, das Buch ist nicht einfach und man muss sich auf die unkonventionelle Schreibweise einlassen können, um ein Gefühl für die Handlung und auch die Handlungsweisen der Protagonisten zu bekommen. Ich für meinen Teil spürte zumindest die permanent existierende Bedrohung und auch das flaue Gefühl im Magen, dass sich bei den Beteiligten ausbreitet. Da sich die Handlung auf nur einen einzigen Ort, nämlich die Hütte konzentriert, kommt natürlich von der ersten Seite an eine bedrohliche und beklemmende Stimmung auf, die sich bis zum Ende des Romans durchzieht und auch konstant beibehalten wird. „Das Haus am Ende der Welt“ hat mich auf jeden Fall soweit überzeugt ,dass ich mir andere Werke des Autors besorgen werde. . Fazit: Unkonventionelles, apokalpytisches Szenario mit Gänsehauteffekt. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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